Sonntag, 29. Dezember 2019

Tabletop Workbench: Grenzer, Grenadiere


Nach langer Pause kommen mal wieder paar fertig bemalte Zinnfiguren in den Einsatz.

Wie immer kann man auf die Bilder klicken, um eine größere Ansicht zu sehen.
Frisch bemalt und lackiert: oben verschiedene Grenadierkompanien der Reichstruppen bei Zinna, unten das erste Bataillon Karlstädter-Oguliner
Sortiert für das Aufkleben auf die Basen - dieses Bataillon wird wie ein reguläres Infantriebataillon mit vier Mann pro Base aufgebaut, das zweite dann in loser Skirmishformation mit nur drei Mann pro Base wie das preussische Freibataillon Wunsch.
Alle montiert auf den Bases, fertig zum Angriff...

Mittwoch, 27. November 2019

Diplomacy in Owen 2019


Die Owener Diplomacyrunde lud einmal mehr zum Verhandlungsmarathon, und im November 2019 fanden sich tatsächlich neun Aktive ein. Dadurch konnte ein Vater-Sohn Paar (der Sohn ein Diplomacy-Debütant) gemeinsam die größte Aufgabe angehen (Russland), alle Länder waren aktiv gespielt und der Berichterstatter konnte Spielleitung und je nach Lage hilfreiche, regeltechnische, taktische oder kriegstreiberische Ratschläge geben.

Abwechselnd zu Fotos vom Fortschritt des Spiels hier ein paar kurze Notizen zum Verlauf aus Sicht der einzelnen Länder. Durch die gute Disziplin der Spieler bei der Einhaltung der Zeitlimits haben wir in wenig mehr als vier Stunden Echtzeit eine kurze Erinnerung an die Regeln und fünf Spieljahre, also zehn Runden, untergebracht.

Alle Bilder sind klickbar, um eine größere Version zu sehen.
Spielbeginn Anfang 1901
Italien bestritt das gesamte Spiel zurückhaltend und abwartend. 1901 wurde unbedrängt Tunis eingenommen. Erst ab 1903/4 begannen Versuche, über Tirol Druck auf Österreich-Ungarn auszuüben.

Im allgemeinen Durcheinander in Mitteleuropa kam das gerade rechtzeitig, um im Endspurt des Spiels Triest und die benachbarte Hauptstadt Wien (!) einzunehmen und mit sechs kontrollierten Versorgungszentren einer von drei Zweitplatzierten zu werden.

Ende 1901: die ersten neutralen Staaten sind besetzt, allerdings in völlig unaufgeregter und unumkämpfter Weise.
Das osmanische Reich spielte ebenfalls solide und stabil, mit schnellen Fortschritten auf dem Balkan, aber ohne sich auf abenteuerliche Konflikte mit Italien einzulassen. Logistische Probleme der Russen (s. unten) reduzierten den Druck vom nördlichen Nachbarn. Nach stetigen Fortschritten kontrollierte der Sultan nicht nur sein Kernland Türkei, sondern auch den gesamten Balkan mit Ausnahme von Rumänien und besetzt damit ebenfalls den zweiten Platz.

Mitte 1902: die Briten haben eine Armee (!) nach Norwegen verschifft, die im weiteren verlauf aber keinen zusätzlichen druck ausübte. Die Russen begannen ihren Marsch nach Süden und die Franzosen die Verteidigung von Paris gegen niemand... aber wenn man sieht wie es später Wien und Moskau ging war es vielleicht nicht so falsch, die eigenen Kernlande mit starken Kräften zu halten.
Russland begann das Spiel mit einem schnellen Schritt nach Schweden, ansonsten aber vor allem einer Bewegung nach Süden. Ein schwungvoller Vormarsch ganz im Osten auf Syrien zu blieb an logistischen Problemen in den Weiten Anatoliens stecken (sprich, ein paar verunglückten unausführbaren Befehlen, die zu Haltenbefehlen wurden).

Ab 1903/4 begann England, die entblößte Grenze im Norden für einen Einmarsch nach St. Petersburg zu nutzen. Gleichzeitig geriet Österreich so unter Druck, dass auch die k.-u.-k. Truppen von Westen her tief ins russische Kernland eindrangen und am Ende Warschau und Moskau kontrollierten. Den Russen blieb nur der südliche Teil ihres ehemaligen Imperiums mit der Krim, und die neu eroberten rumänischen und ungarischen Nachbarn.

Ende 1902: die Russen beginnen ihren langen, holprigen und letztlich erfolglosen Marsch Richtung Syrien, während sie Schweden mit einer einzigen Flotte gegen eine wachsende britische Präsenz halten. Eine französische Flotte beginnt den Weg durchs Mittelmeer.
Österreich-Ungarn in einer der zwei undankbaren zentralen Positionen lavierte sich ohne klar erkennbare Allianzen oder Feindschaften durch die ersten Jahre. Serbien und Rumänien waren die naheliegenden Ziele 1901/2; ab 1904 kam das Habsburgerreich aber zunehmend unter Druck der verzweifelten Deutschen und Russen und der unternehmungslustig gewordenen Italiener.

Ende 1905 waren die Kernlande an Italien (Triest und Wien) bzw. die in Ungarn marodierenden, aus der eigenen Heimat vertrieben Russen verloren. Der Habsburger Hofstaat konnte jedoch nach der Eroberung Moskaus in eine andere Kaiserstadt umziehen und von dort aus den Neuaufbau des verlorenen Reiches planen.

Ene 1903 (glaube ich): die russische Flotte in Schweden ist geschlagen und hat zur eigenen Verwunderung festgestellt, dass einer der wenigen offenen Rückzugswege in das deutsch kontrollierte, aber unbesetzte Dänemark führt. Eine russische Armee in Mitteleuropa findet sich ebenso überrascht von vier Armeen dreier Staaten von der Heimat abgeschnitten in Böhmen wieder. Die Italiener dringen in zweiten oder dritten Versuch in Tirol ein, während eine der drei französischen Armeen sich erstmals in Bewegung setzt und in Piemont einmarschiert.
Deutschland als die andere zentral gelegene Macht hatte auch Probleme, klare und haltbare Allianzen oder Konflikte durchzuspielen. Dänemark wurde schnell erobert und ebenso schnell wie überraschend durch einen unerwarteten Rückzug an eine russische Flotte wieder verloren, Holland und Belgien wechselten mehrmals den Besitzer bzw Besatzer.

Gegen Ende wurde der britische Druck zu groß, Ausweichbewegungen nach Süden hatten auch keinen großen Erfolg und der Kaiser beendete das Jahr 1905 nur noch im Besitz der preussischen Kernlande, da Baden, Württemberg und Bayern sich 1905 den französischen Nachbarn geschlagen geben mussten.

(So sehr ich das Spiel ansonsten mag, aber die Summe von Baden, Württemberg, Bayern, Thüringen und Hessen als "München" zu bezeichnen geht wirklich gar nicht...)

Mitte 1905 (glaube ich): die russische Flotte hat sich ins Baltikum zurückgezogen und Skandinavien den Briten überlassen, die sich außerdem in Norddeutschland wiederfinden. Italien steht in Triest. Habsburg und Russland sind in Auflösung begriffen.
Frankreich hielt das ganze Spiel über an den Absprachen mit dem vereinigten Königreich fest, insbesondere der Freihaltung des Kanals. Schnell und unangefochten fiel die iberische Halbinsel an Frankreich, danach beschränkten sich die französischen Armeen konsequent auf das Verteidigen des eigenen Landes gegen nicht existente Feinde. Ganz im Endspurt übernahm Frankreich dann noch die süddeutschen Königreiche und beendete das Spiel mit sechs besetzten Versorgungszentren auf dem dreifach geteilten zweiten Platz.

Schlussstand. Die Hand verdeckt das österreichisch (!) besetzte Moskau, die Russen sind auf dem Weg in den Sommerurlaub am Schwarzen Meer, Italien hat im Endspurt Wien erobert, der Kaiser Süddeutschland an die Franzosen verloren und die Briten kontrollieren Nordsee, Ostsee, Skandinavien und das Baltikum bis hin nach St. Petersburg für einen klaren Punktsieg.
Eine klassische diplomatische Strategie und die günstige geographische Lage mit wenigen direkten Konkurrenten ermöglichte den Briten die stabilsten Bündnisse des Spiels. Der Nichtangriffspakt mit Frankreich hielt bis zum Ende, auch die Russen waren überzeugt, ihre Nordgrenze praktisch völlig entblößen zu können und sich auf einen Vormarsch nach Süden zu konzentrieren.

Auch ungeplante Effekte kamen den Briten zugute, wie eine unerwartete Niederlage in Skandinavien, die der geschlagenen Flotte nur den Rückzug ins deutsch kontrollierte aber nicht besetzte Dänemark übrigließ. 1904/05 gelang dann auch noch der Einmarsch nach St. Petersburg und nach einigem Hin und Her die Übernahme von Holland und Belgien, so dass die Briten das Spiel recht unangefochten mit zuletzt neun kontrollierten Versorgungszentren nach Hause bringen konnten.

Samstag, 23. November 2019

Animation: Anker Schlösschen (Richter)

Hier ist mal wieder ein animiertes Video vom Aufbau (eigentlich Abbau) des "Lustschlösschen" (Pleasure Palace) aus dem Richter-Vorlagenbuch zu GK-NF 16.


Mittwoch, 9. Oktober 2019

Mehr Ankerstein-Baupläne für den Tabletop


Zwei Anlässe bringen mich dazu, die Liste der Baupläne für Tabletopprojekte zu erweitern:
a) hab ich mir auf dem Tag der offenen Tür endlich den Kasten GK-NF 16A gekauft, und
b) haben die Ankerfreunde in diesem Forumsthread einige schöne Links auf Baupläne mit mehreren Gebäuden zusammengetragen.

Also erneute Liste von Bauplänen, die man auf einen Tisch für ein Tabletopspiel setzen kann (wie zB hier), für GK-NF 18. Links gehen aufs Ankerstein.center (nur mit Anmeldung).

  • noch vom letzten Mal: Kirchenruine (CVA Hartjes) - viel umbaute Fläche und sehr länglich. Teilweise bespielbar.
  • mit etwas Risiko und Abenteuer, da der Plan eigentlich für Neue Serie (Kasten 16) ist: Aus einer alten Stadt von Lufsky (yay)
  • ähnliches Risiko, aber kleiner da für GK-NS 14: Altes Tor von Lufsky
  • hoch und steil (also kein Baurisiko, aber Spielrisiko): Hessischer Bergfried von Wellmann
  • zwei Einzelgebäude die man frei auf dem Tisch anordnen kann: Pavillon und Uhrenhäuschen von Richter
  • eigentlich nicht freistehend gedacht, aber trotzdem hübsch: Burgschmiede von Richter

Montag, 7. Oktober 2019

SBOA 2019: Samstag

Kurz reingehört in Brainstorm: schwäbische Lokalmatadore mit soliden Power Metal
Final Breath: wohl auch deutsche Amateure, die sichtbar Spaß am Auftritt hatten (scheinbar nach langer (Kinder-?)Pause) und guten, harten Death Metal zocken. Kleiner Rahmen, gemütlich.
Final Breath - mal wieder richtig Stimmung auf der kleinen Bühne
Skalmøld: solider, teilweise angenehm langsamer harter Metal (im Prospekt steht Viking Metal, na ja - sie singen halt auf isländisch, das klingt manchmal exotisch, manchmal hart,manchmal auch echt süß), professionell und engagiert vorgetragen. Nicht so knallvoll, aber gute Stimmung im Publikum mit Richtung Stimmung und Moshpit-Sport. Ich war weit vorne genug, um den Rand des Circle Pit zu bilden. Echt Fun.
Skalmöld: Gerudert wurde auch...
Burning Witches: einklich guter und engagierter Auftritt, teils Rock n Roll, teils echt metallisch hart. Nur war leider der Bass total überdreht und hat die eigentlich sehr filigranen Gitarren und Vocals voll überwummert, weiter vorne ganz krass und an meinem "Stammplatz" weiter hinten vor den Säulen, wo der Sound sonst eigentlich immer super war, immer noch ziemlich überdreht. Im Vorbeigehen weiter hinten war es laut Kilian gut (vermutlich ähnliches Problem wie Windhand in der ersten Reihe wohl nur Bass war... so eine kleine Bühne mit weitem Publikumsbereich, der auch noch teilweise überdacht ist, ist einfach sehr undankbar zu beschallen).
Eluveitie - mit Flöte und Leier
Eluveitie: super, sehr abwechslungsreich von Instrumentierung incl Geige, Bratsche, Leier, mehrere Flöten, Dudelsack etc., Stimmung von knüppelhart zum Moschen bis zu lyrisch-orientalischem Sologesang. Riesige Truppe, neun Leute.
Die Bühne brennt...
Zwischendurch aus Versehen kurz reingehört bei Gaahls Wyrd, angenehm überrascht worden: sehr dichte Athmosphäre aus Musik, Licht, Bühnenshow. Große Vielfalt an Sounds, immer wieder mit gutem Groove, und ein faszinierend präsenter, stimmlich wandlungsfähiger Frontmann mit Klarstimme, Kopfstimme und immer wieder verschiedenen Schreistimmen. Cool. Könnte auf Platte auch gut sein wenn es sauber produziert ist. So viel zum Thema Vorurteile à la "Black Metal sind nur Industriegeräusche".
Dimmu Borgir: großes Bühnenschauspiel, professionell gemacht aber nicht nur runtergezockt.
Ahab: Metal in Zeitlupe
Abschluss Ahab: Highlight zum Abschluß und wie erwartet ein Super Erlebnis. Diemal erste Reihe, daher etwas überforderte Bässe am Wummern aber aber ansonsten echt prima. Ein schöner nächtlicher Schlussakkord für das Festival.
Auch wenn die zwei unterschiedlich begeistert aussehen - es war ein klasse Festival. Gerne wieder!

SBOA 2019: Freitag

Beim Anmarsch im Vorbeigehen Turbobier vom Kiewara singen gehört und den theatralischen Aufmarsch der maskierten Leute von Harpiye einschl. Geigerin bewundert.

Richtig zugehört bei:
Izegrim haben sichtlich Spaß beim Bespielen der kleinsten SBOA Bühne, aber halt doch vor einem großen und begeisterten Publikum
Izegrim: Ein echtes Highlight. Super Bühnenpräsenz und harter, eingängiger (Death?) Metal aus Holland mit einer sehr charismatischen, aber natürlich und nicht aufgesetzt präsenten Frontfrau, die zwischen Klargesang und einem richtig tiefen, gutturalen Growl hin und her wechseln konnte. Das war wohl auch eine semiprofessionelle Band - richtig gut, aber leben vermutlich nicht davon und sind auch nicht dauernd auf Tour. Umso mehr spürt man ihnen ab, wie viel Spaß sie selber haben, auf so einer Bühne zu stehen. Es war zwar die kleinste Bühne, und auch am platten Nachmittag, aber es waren halt doch paar hundert Leute da die voll mitgegangen sind. 
Deserted Fear in Festivalbesetzung wegen lädiertem Lead Gitarristen / Sänger
Deserted Fear: auf der mittleren Bühne gabs dann soliden Lehrbuch Death Metal aus Thüringen, moderiert in breitem Thüringer Akzent. Wegen Handverletzung vom Sänger-und-Gitarrist ist über Nacht ein Bassist eingesprungen, der schon mal mit der Band gespielt hatte, und der eigentliche Bassist spielte Gitarre...
Kilian hat später am Tag sogar ne Autogrammstunde von denen mitgemacht und sich ein Foto und eine Tasse signieren lassen. 

Kurz reingehört in Queensryche, zur Abwechslung mal Power mit Klargesang, Kopfstimme und gelegentlichem growlen.
Aborted
Aborted: ultrahart und schneller Death Metal, Stichwort "Power Blasts". Gesang mit variablem Growlen und starken vokalen Assoziationen zur Schweinezucht. Viel Energie, viel Circlepit.
Airbourne: wie erwartet - Entspannung durch einfachen Rock n Roll, verbunden mit guter, untheatralischer aber engagierter Bühnenshow. Und paar Specials, zB Lenny Gedenken mit Live Mixen von Whisky-Longdrinks für die Band und Zuwerfen von halbvollen Bierbechern zu den Crowdsurfern - einer wurde von dem Surfer mit einer Passagierin auf dem Bauch sogar mit trinkbarem Inhalt gefangen.
im Vorbeigehen Dyscarnate kurz gehört, ist sauberer Death Metal mit Power. Kann man auch mal machen.
Napalm Death: musikalisch eher ADHS mäßig geprügelter Death Metal / Core, aber dafür energisch vorgetragen und mit engagiert kompromissloser politischen Botschaft (was manchmal auch etwas lustig rüberkommt, wenn einem nach einer inhaltlichen Ansage in sauberem British English dann die "eigentliche" Botschaft wieder in unverständlich gegrowltem Silben- und Rhythmussalat in die Fresse geklatscht wird...)
Hammerfall
Main Stage im Gesamtüberblick (wie bei allen anderen Bildern: Draufklicken zum Vergrößern)
Hammerfall: klassischer Power Metal, was zum Ausruhen. Nice.

HamferđDie Männer im schwarzen Anzug
Hamferđ: Zweites Tageshighlight - klasse Melodic/Death Doom mit coolem Bühnenauftritt (schwarze Anzüge mit Krawatte, nur der Schlagzeuger spielt ohne Sakko und mit oberem Hemdknopf offen; sparsame Gestik wie in den 40er Jahren, Max Raabe lässt grüßen). Musikalisch viel Abwechslung trotz gleichbleibend schwermütig-langsamem Klangteppich. Die Sprache (faröisch) gibt dem Ganzen noch einen zusätzlichen Touch von Geheimnis und Exotik. Ein wunderbares Betthupferl am Ende des vorletzten Festivaltags.
Hamferđ sagt "Gute Nacht"...

SBOA 2019: Donnerstag


Mustasch: einfach harter Rock n Roll in die Fresse. Die gute Nachicht: Motörhead und AC/DC haben schon auch paar würdige Nachfolger (obwohl auch Mustasch schon älter sind...) - siehe auch Airbourne.
Mustasch rocken
Decapitated (Polen): Death / Thrash aus dem Bilderbuch, hart und engagiert vorgetragen, Sänger mit starker Bühnenpräsenz. 
LA Raiders football ähm Lionheart
Lionheart: Core, aber nicht so hibbelig wie sonst oft, sondern eher wuchtig und souverän vorgetragen. Wohl Semipros von der Westküste, der Gitarrist (wohl Deutscher) erklärte, dass das gerade ihr Jahresurlaub ist. Haben sehr oft Trink- und Verschnaufpausen gemacht und meinten dass die Bühne zu groß für sie ist, was wohl eher konditionell als musikalisch oder von der Präsenz her war. Publikum war jünger, wilder und mit weniger Kutten und mehr zivil als sonst.
Testament: Thrashveteranen, gut, schnell, hart. Frontmann mit viel Bauch und viel Routine, auch marketingmäßig mit Danke ans Label und so. Profis halt, aber irgendwie auch sichtlich abgezockt.
In Flames: volle 90 Minuten. Musikalisch neither here nor there, aber viele Fans mit Band-T-Shirt. Sehr voll. Crowdsurfer überall, zT sogar eine(r) stehend auf einem anderen liegenden Surfer, und auch einige mitsamt Rollstuhl. Circlepit auf Ansage, auch sonst ging das Publikum gut mit.
Irgendwann war die Menge bei In Flames dann so dicht gedrängt und die Stimmung so am Kochen, dass sogar die Rollis zum Crowdsurfen gekommen sind.
Deicide: ultraharter, schneller, geknüppelter aber sauberer Thrash/DeathMetal. Was ein wuchtiger Auftritt, das war echt körperlich anstrengend nur zuzuhören. Definitiv eins meiner Highlights, auch wenn ich nicht sicher bin ob ich ein komplettes Einzelkonzert von denen durchhalten würde.
Meshuggah: eins der absoluten Highlights des Festivals für mich. Musikalisch wie erwartet, also professionell, extrem abwechslungsreich und anspruchsvoll vor allem von den schrägen Rhythmuswechseln her. Dazu aber professionell durchchoreographierte Bühnenshow mit perfekter Lichttechnik, die das große Hintergrundbild auf einer riesigen Leinwand ganz wie in der klassischen Oper in verschiedenen Farben und Helligkeiten beleuchtet, mit den Scheinwerfern zusätzliche Ebenen erzeugt und einfach ein gigantisches audiovisuelles Gesamterlebnis erzeugt.
Ganz großes Kino, auch über die gleichzeitig wuchtige und eingängige, aber eben auch sperrige und anstrengende Musik hinaus.
Meine Fotos davon sind nix geworden, aber der WDR hat das Konzert mitgeschnitten und hier online gestellt. Es lohnt sich jedenfalls, da mal paar Minuten reinzuschauen und auch einfach paar Malmitten rein in den Video zu springen.

Danach Cradle of Filth doch weggelassen weil Kopf einfach voll...