Samstag, 13. März 2021

Kartonschiff Teil 2

3. Abend, zwei Stunden, 11 Teile

Als erstes hole ich den Farbkasten raus und male die weissen Kanten an, die an den Pollern und der grünen Kiste am Bug doch sehr laut herausstechen.


Das sieht schon besser aus als auf dem Abschlussfoto des letzten Abends, finde ich.


Kurz erschrocken bin ich über den schwarzen Balken an der Innenseite des Treppenhauses (im Bild eingekringelt, da war das Teil nahe an einem Nachbarteil dessen Rückseite schwarz hinterlegt ist), aber ich denke mal so weit wird man im fertigen Modell gar nicht gucken können. Ein weiterer Wackler im Drucklayout ist in diesem Bereich des Bogens eine einzelne Kabinentür zum Aufkleben auf Teil 15 oder so, die direkt auf die Teilenummer des benachbarten Teils gedruckt ist, aber das ist auch funktional unwichtig.


Hier ist der gleiche Bildausschnitt scharfgestellt auf die Bänke weiter hinten (die man im fertigen Modell wohl auch nicht sieht wenn man die Fenster nicht ausstichelt).

Ich hab zum Vergleich mal eine Bank zum Ausschneiden aus dem Bogen und eine aus der Lasercutplatine gebaut. Die Laserbank links ist filigraner und hat die kräftigere Farbe, was sogar realistisch sein könnte. Die ausgeschnittene Bank hat aber die abwechslungsreichere Graphik mit gelben Sitzflächen und grauen Metallgestängen dazwischen. Die gelaserten Stuhlbeine sind so schmal dass ich unsicher bin wie gerade ich sie an die Sitzbänke drankriege - ich vermute die ausgeschnittenen Bänke werden gerader und gleichmäßiger, was bei der großen Zahl auf dem Oberdeck insgesamt wahrscheinlich besser aussieht.

Zum Abschluss hab ich mir auf den Rat der Experten auf kartonbau.de hin viel Zeit genommen um mit dem Vorkneten und Formen des Dachs zu beginnen.


4. Abend, 1 Stunde, 4 Teile

Jetzt wird's spannend, ich versuche das Dach zu schließen. Alles auf einmal war mir zu riskant, und die Dachmitte nur auf Kante kleben wollte ich auch nicht, daher hab ich noch ein paar Hilfsklebelaschen eingesetzt.


Ich bin gar nicht ganz unzufrieden. Die Rundungen sind nicht perfekt und die Spaltmaße zwischen den Teipen könnten auch kleiner sein, aber immerhin ist das Ganze einigermaßen gleichmäßig und der Gesamteindruck ist ganz ok, finde ich.

Erste Anprobe

5. Abend, 2 Stunden, 7 Teile

Nun wird das Dach auf die Spanten geklebt. Das war ziemlich spannend, weil ich nur die  Möglichkeit sehe alles auf einmal zu kleben, aber insgesamt sieht es ganz brauchbar aus, denke ich. Die Fotos mit ihrer Vergrößerung stellen die Spalten zwischen Dach und Seitenwand ziemlich brutal heraus, in Wirklichkeit finde ich es nicht so schlimm.


Zum Verschnaufen hab ich dann den anfangs aufgeschobenen Kasten 29 angebaut, bevor das grüne Deck für die Freiluftbänke und die nach innen versetzten Türen eingesetzt wurden. Mit denen bin ich noch nicht zufrieden, weil nach oben ein Spalt zwischen Tür und Dach blieb. Mal sehen wie das aussieht wenn die nächste Etage aufgebaut wird.


Zum Abschluss hab ich mir dann wieder wie empfohlen viel Zeit gelassen für die Seitenwände. Da habe ich gestaunt, wie man durch die gesonderten Teile für vorne innen relativ natürlich eine starke Krümmng der Bordwand darstellen kann, und bin gespannt wie ob dann beim Beplanken die Krümming aufgeht und die Länge reicht um am Heck die Naht zu schließen.

Mittwoch, 10. März 2021

Kartonschiffbauwerkstatt: ein Versuchsballon

Bisher hab ich als Jugendlicher und auch in den letzten Jahren auf sehr kleiner Flamme den Kartonmodellbau vor allem Gebäude gebaut. Ich habe nur sehr vage Erinnerungen mal ein einzelnes Schiffchen von Schreiber gebaut zu haben. 

Die Community von Kartonmodellbauern scheint aber den Schiffsbau sehr hoch zu halten. Das finde ich sympathisch (mal was nicht-militärisches was auch zum Dioramenbau taugt), auch wenn ich keinen persönlichen Draht dazu habe. Daher wollte ich das jetzt mal probieren und hab mir vom HMV einen Einsteigerbogen im deutschlandüblichen Maßstab 1:250 geholt, die vier Hamburger Traditionsschiffe

Das laut Beschreibung einfachste Schiff, das Feuerwehrschiff, lege ich beiseite, falls mein Patensohn mal Lust drauf hat. Das nächst einfache scheint die Hafenfähre Kirchdorf, die versuche ich jetzt mal.

Uiuiui, ich mag ja kleine Dinge, aber hier wird es wirklich winzig. Dass diese Schiffe klein sind ist klar, der Maßstab soll ja auch für deutlich größere Schiffe noch zu vitrinentauglichen Modellen führen. Aber auch die Klebelaschen sind superschmal, die Poller weniger als stecknadelkopfgroß und das Ganze wird entweder ein toller Spaß oder ne totale Katastrophe (oder beides).

Wie gesagt mag ich kleine Sachen, ich hab auch schon hunderte von 6mm Zinnsoldaten angemalt und einige Häuschen und andere Sachen aus Karton in 1:300. Aber bei aller Geduld neige ich doch zum schnell-und-schlampig arbeiten, wenn ich hoffe dass man den Unterschied aus einem halben Meter Abstand nicht mehr sieht - das ist mein Tabletopreflex, weil ich da eher auf größere fertig bemalte Armeen ziele als auf wenige besonders schöne Vitrinenfiguren.

Erster Abend

Zwei Stunden, etwas über 20 Teile.


Bodenplatte, Spanten (stumpf verklebt), erstes Deck (leicht wellige Deckfläche, mit dem Finger zu fühlen und an der Kante zum Längsspant auch zu sehen, orange markiert). Hmm, mal sehen ob das was wird.

Die Anleitung sieht für mich so aus, dass am Bug der schmale grüne Streifen erst endgültig zurechtgeschnitten wird wenn die Verkleidung dran ist (auch orange markiert).

Die um eine Kartonschicht zurückversetzten Türen in Teil 7 hab ich probiert, bin aber von dem Effekt nicht überzeugt.

Zweiter Abend

Zwei Stunden, ca 25 Teile.

Eine weitere Etage Spanten, die ersten winzig-Kleinteile und ein Treppenabgang mit dem ersten Lasercut-Teil.


In dieser Etappe kommen jetzt auch die ersten Lerneffekte. 

Zum Beispiel die Poller: die sind schon wirklich winzig klein, und dafür eigentlich besser geworden als ich gedacht hätte. Das obwohl ich sie nicht wirklich geduldig über einem ausreichend dünnen Draht gerundet sondern eher zwischen den Fingern halb gerollt, halb zerknüllt habe. Bewährt hat sich auch, diese Kleinstteile nicht mit Uhu, sondern mit Weißleim zu kleben. 

Bei den Pollern und auch dem grünen Kasten ganz vorne Richtung Bug ist auch der Punkt erreicht, wo ich bei aller Faulheit das Kantenfärben nicht auslassen kann, sonst sieht es wirklich nicht schön aus. Damit beginnt dann die kommende Sitzung.

Ein schlimmer Unfall war die Treppe aus dem Lasercut-Satz, da sind mir beim Falten der Randstücke einige Stufen einseitig abgerissen und alles ziemlich schief und krumm geworden. Hoffentlich werde ich da mit der Zeit besser.

Unter der Rückwand mit den zurückversetzten Türen scheint ziemlich viel Licht durch, ich hoffe das fällt weniger auf wenn das nächste Dach drauf ist. Diese Rückwand und auch die Spanten der zweiten Etage sind unten nicht ganz plan und ich habe das Gefühl dass ich da nicht konsistent genug ausgeschnitten habe.


Noch was positives zum Schluss: Obwohl mir die nach innen zurückversetzten braunen Türen nicht gefallen (zu unauffällig) finde ich die nach vorne versetzte weiße Seitentür an dem Treppenaufgang ganz schön. Mal sehen auf welchen Level von vorgedachten oder selbst entschiedenen "Superungen" ich mich einpendeln werde.

Sonntag, 7. März 2021

Kartonmodell: Minarett von Lednice

Ich hab keine Ahnung mehr wo und wie ich diesen Bausatz gefunden habe - es gibt ihn aber noch, zum Beispiel hier. Er ist jedenfalls von einem tschechischen Verlag und zeigt ein Motiv von dort, das Minarett von Lednice. Das ist kein echtes Minarett, sondern eine Parkdekoration aus Zeiten als es noch hip war, sich Gebäude in exotischem Stil fremder Kulturen in den Garten zu stellen.

Der Bausatz lag bei mir viele Jahre weniger als halbfertig im Keller rum, jetzt hab ich mich endlich aufgerafft und ihn fertiggebaut. Ein Zwischenstand waren ja schon in einem der letzten Workbenchupdates vom Januar 2021 zu sehen.


Im Großen und Ganzen war das eine Sache von Sorgfalt und Geduld, nur bei der Platzierung der vier Kuppeln hätte ich mich nicht an die Markierung auf der Platte darunter verlassen sollen sondern mich den tatsächlichen Löchern im ganz leicht abgeschrägten Flachdach orientieren sollen. So ist leider ein Freiraum geblieben (im Bild orange eingekreist), durch den man ins Dach schauen kann.

Ansonsten bin ich aber sehr zufrieden, auch wenn man das kniffligste, die komplizierten gebogenen Dachvierungen unter dem Säulengang, auf diese Bildern nicht erkennen kann.


Hier nochmal der Säulengang und die hübschen kleinen Türmchen, von denen ich zum Glück nicht alle 12 auf einmal gebaut habe, sondern immer vier auf einmal abwechselnd mit den Stockwerken des hohen Hauptturms.