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Donnerstag, 2. Januar 2025

Rockharz 2024: Samstag

Der letzte Rockharztag zeigt die ganze Bandbreite von jungen Nachwuchsbands bis zu den Old School Recken der ersten Stunde.

Es ging los mit Nakkeknaecker - sehr solider und wuchtiger Sound, obwohl die Musiker aussehen als ob sie für solche Auftritte noch ne Freistellung von der Schule brauchen.


Mit Storm Seeker kam dann eine der wenigen Bands, die Metal mit alten Instrumenten wie Drehleier und mit Seemanns- und Piratenthemen kombinieren, ohne dabei in reine Schlager- und Schunkelstimmung abzurutschen. Hör ich immer wieder gerne.

Storm Seeker

Ein liebenswürdiger Schnappschuss vom Konzertende von Knife, die ich mir nicht gezielt angehört habe, sondern nur auf der Bühne neben dem nächsten Konzert kurz gehört.

Knife

Eine ungewöhnliche Neuentdeckung war für mich Coppelius. Eine Mischung aus 1920er Varieté, Max Raabe, Steampunk und Rock-Pop-Metal mit sehr eigener Bühnenshow und mit echten Celli, die mal weich und mal hart klingen können. 
Bei der Gelegenheit Greets an die Dudelsackspielerin, die beim diesjährigen Spießbratenfest unseren Posaunenchor zur Highland Cathedral unterstützt hatte und mit einem Coppelius-Hoody rumlief.

Coppelius

Zurück zum "Mainstream-Metal": Orden Ogan haben mit vielen Titeln von ihrer neuen Platte und ein paar Klassikern aufgetischt und richtig schön gepoltert.

Orden Ogan

Von Soilwork hab ich nur so im Vorbeigehen ein paar Schnipsel gehört, allerdings mit dem Fazit, dass ich mir die bei nächster Gelegenheit doch nochmal in Ruhe anhören muss.

Soilwork

Der krönende Abschluss war dann eine Zeitreise in die Anfänge des Metal. Ich hab die alten Sachen ja nicht "aus meiner Jugend" im Ohr und bin auch im Zweifelsfall eher neugierig darauf, neue, junge Bands zu hören, denen man auch in Zukunft immer wieder mal begegnen kann.

Aber Rob Halford und Ian Hill haben offensichtlich immer noch Spaß dran, auf der Bühne zu stehen, Rob alle paar Stücke die Klamotten wechseln zu lassen und (wie so viele andere "ältere" Bands) mit einer Mischung von alten Weggefährten und Musikern der nächsten Generationen die alten Sachen (plus einige neue) zu spielen.

Judas Priest

Sogar die Nummer mit dem Motorrad hat noch ihren Platz.

Legende: hier kommt das Motorrad

Nach dem würdigen und fulminanten Festivalabschluss mit Judas Priest gings am nächsten Tag auf die (lange) Heimfahrt. Auf halber Strecke hab ich mir am Main noch nen Kaffee und einen kleinen Spaziergang zum Wachwerden gegönnt.

Ein Cafe am Main


Samstag, 14. Dezember 2024

Rockharz 2024: Freitag

Ein großer Vorteil des Rockharz ist bei aller Vielfalt der Running Order die Tatsache, dass imer nur eine Band auf einmal spielt. Dadurch entschleunigt sich das Ganze und es bleibt Zeit für Pausen. So hatte ich den ganzen Freitag Morgen "frei" und hab die Zeit genutzt für eine kleine Wanderung an der Teufelsmauer vorbei ins (in den?) Harz hinein und hab an einem kleinen Ausflugsparkplatz eine prima Erbsensuppe aus der Gulaschkanone gegessen, die da als Waldimbiss im Nichts rumsteht.

Teufelsmauer

Der musikalische Teil des Freitag begann dann mit einem Klassiker des britischen Death Metat, Benediction.

Benediction

Eine der positiven Überraschungen - dia hatte ich unterschätzt, waren aber echt prima: Unleas the Archers. Richtig gut, aber potenziell auch für Leute ohne harte Präferenz für Metal machbar.

Unleash the Archers

Noch unerwarteter, weil ich im Core selbst die altgedienten Klassiker einfach nicht auf dem Radarschirm habe: Suicidal Tendencies. Wie zu erwarten eine starke "high energy" Bühnenpräsenz.
Außerdem war das, wohl in der Kategorie "Musik unserer Jugend", das absolute Highlight für meine Zeltnachbarn, die haben das voll abgefeiert.


Und das ist eine der alteingesessenen Bands, die mit einer Mischung von Gründungsmitglieder und jungen Nachrückern auf der Bühne stehen. In diesem Fall sogar sehr jung: der Vater des Bassisten Ty Trujillo war wohl in den Anfangszeiten der Band mit dabei, spielt jetzt aber bei einer Combo namens Metalliker oder so. Und der junge Mann (in den gelben Shorts) sieht aus als ob er für seine Auftritte fast noch ne Freistellung von der Schule braucht :)

Suicidal Tendencies

Ein weiterer Eintrag in der Kategorie "kann man als Metalfan oder auch sonst gut hören" Amaranthe.
Eine echte Luxusband, die sich zwei Sänger und eine Sängerin und dann noch Abwechslung von Klargesang und Growls gönnt, da ist wirklich was los.

Amaranthe

Nur aus der Ferne gesehen, aber allein schon wegen dem selbstironischen Bühnenbild irgendwie knuffig: Alestorm.

Alestorm

Ausführlich und mit Genuss hab ich mir dann zum Tagesabschluss die Mischung aus schwarzem und Mittelerdemetal von Dimmu Borghir angehört.

Dimmu Borghir



Montag, 2. September 2024

Rockharz 2024: Donnerstag

Der Donnerstag begann mit einer regionalen Band (na gut, NRW ist jetzt nicht direkt im Harz), von der ich bis dahin noch nichts gehört hatte: Nyktophobia. Hat aber Spaß gemacht.

Nyktophobia

Varg sind mir vor allem über die Optik im Gedächtnis geblieben, mit derber Ganzkörperbemalung und einer stimmigen Bühnenpräsenz.

Varg

Trotz Wasserschaden (zwei Minuten vor Beginn ergoss sich gefühlt ein Kubikmeter Wasser vom Bühnendach auf den Bass, so dass sich der Bassist lange selbst nicht gehört hat und ein Stück sogar aus Verzweiflung nur gesungen hat, während die Techniker die Kabel austauschten): Rage als eine der Bands mit Mix aus Gründergeneration und "Nachwuchs" aus jüngeren Jahrgängen sind ein verlässlicher Act mit klassischer Geste und ordentlich Bumms auf die Ohren.

Rage

Als nächstes kam mit Pain das Zweitprojekt von Peter Tägtgren (Hypocrisy). Da werden mit Filmsequenzen im Animestil und vielen Kostümwechseln verschiedene Geschichten erzählt für eine sehr kurzweilige Show.

Pain

Auch die Fans fühlen sich da zum Feiern animiert. 


Gegen Abend geht's dann allmählich auf die Headliner zu. Mit The Halo Effect kam eigentlich auch ein Zweitprojekt von Leuten von In Flames und Dark Tranquillity auf die Bühne, was aber die Qualität der Musiker eher über den Durchschnitt anhebt. 

Der Sänger Mikael Stanne ist einer der Leute, der mit einem einfachen Auftritt ohne viel Drumrum, aber einfach mit sichtbarer Freude am Musizieren und am Live-Ambiente auf der Bühne steht und einem das Gefühl gibt, Teil einer wertvollen Live-Erfahrung zu sein. Einfach Live-Kultur vom Feinsten.

The Halo Effect

Nicht direkt mein Beuteschema, aber definitiv die Kategorie "muss man mal gesehen haben", waren die Hardcoreveteranen von Hatebreed. Wobei "Veteranen" nur für die verbliebenen Mitglieder der Gründergeneration gilt, zB den Sänger der mit jugendlicher Energie und der ganzen Aggression von "damals" über die Bühne tobt. Der Bassist Tye Trujillo (ja, Sohn von dem scheinbar schon recht namhaften Robert Trujillo ;) dagegen zieht das Durchschnittsalter auf der Festivalbühne deutlich nach unten. Und das Publikum hat seinen Spaß dabei.


Danach kam mit Kreator noch die Gründergeneration und einer der "Big Four" des deutschen Thrash auf die Bühne. Old School Auftritt, thematisch und textlich auch (was mich mal mit den albern-kindergartenmäßigen "satanistischen" Anklängen wieder daran erinnert warum ich als Teenie mit dem Metal nicht so richtig warm geworden bin, ich fand diese "Hail Satan" Attitüde einfach albern und ein bisschen peinlich). Aber gut, dass man die jetzt auch mal live erlebt hat.

Kreator



Sonntag, 1. September 2024

Rockharz 2024: Mittwoch

Noch kürzer als die letzten Male (zB Rockharz 2022), aber dafür nicht ganz so verspätet wie letztes Jahr (Summer Breeze Tagebuch ging erst im November/Dezember online) hier wenigstens ein paar kleine Notizen und Souvenirfotos vom Rockharz 2024.

Ich hatte mir die Tickets als Frustkauf im Sommer 2023 nach einem sehr anstrengenden ersten Halbjahr Arbeit mit Dienstreisen etc. gegönnt und hab die Auszeit Anfang Juli 2024 sehr genossen. 

Fotografiert hab ich eher noch sparsamer als in den Vorjahren, nach dem Motto "live erleben geht vor dokumentieren". Von der ersten Band, die ich in Ruhe angehört habe -  Brothers of Metal - hab ich auch gleich mal gar kein Foto, dafür aber die Erinnerung an gutgelaunte Musik, lustige Kostüme incl. WHFB - Oger - mäßiger Wanstplatte und eingängige Musik, bei der ich sogar inzwischen passagenweise auch mitsingen kann (bei Yggdrasil zum Beispiel).

Wie immer ist ein Hauptvergnügen der Genremix, als nächstes hab ich mir deutschsprachigen Metal Core von Callejon angehört.


Da gings auch in Sachen Crowdsurfing gleich richtig los, und nicht nur mit Fußgänger:innen.

Erster Headliner des Festivals waren für mich Amorphis, eine der ersten namhaften Bands die ich mit Kilian zusammen live gehört hatte vor nunmehr schon fast zehn Jahren. Viel Musik, viel Melodie, einfach ein Brett.


Wieder ganz anders, aber doch großes Kino: Noise aus Bamberg mit seinem Projekt "Kanonenfieber". Da passen Thema, Stimmung, Musik, Bühnenbild, Kostüme, Auftritt einfach sehr stimmig zusammen und ich kann mit dieser düsteren Verarbeitung des historischen Themas "Erster Weltkrieg" ehrlich gesagt viel mehr anfangen als mit manchen Mittelalter- oder nordischen Fantasiegeschichten anderer Bands, die sich nie so recht entscheiden können ob sie eher Teenagerfantasien oder die romantisch und nationalistisch überhöhten, aber doch sehr frei zusammengereimten Geschichtsbilder des 19. Jahrhunderts wiedergeben wollen.


Gitarren, Schlagzeug und eine hervorragend synchronisierte Bühnentechnik mit Licht und Feuerwerk lassen das Maschinengewehrknattern und den Artilleriebeschuss sehr plastisch werden, Einspieler mit O-Ton der Zeit rahmen die Stücke ein, der Sänger wechselt die Uniform je nach Thema vom generischen Gefreiten zum Offizier und Kapitän und ergänzt das Bühnenfeuerwerk wenn nötig noch mit einem Flammenwerfer in der Hand, und die schwarzen Stoffmasken über den Gesichtern der Musiker verstecken nicht nur die Identität der (wohl je nach Auftritt immer wieder mal verschieden zusammengestellten) Musiker, sondern nehmen auch passend zum Sujet den handelnden Personen jede Identität und emotionalen Ausdruck. 

Da wird die musikalische und inszenierungsmäßige Klaviatur des Black Metal sehr stimmig auf das Thema angewandt, finde ich.

Es lohnt sich sicher, das mal anzuschauen. Auf Arte findet sich zB hier ein Mitschnitt (von einem anderen Festival dieses Jahres, nicht vom Rockharz).

Montag, 15. August 2022

Rockharz 2022: Fazit

Leider gibt es keinen Tagebucheintrag für Samstag (wir mussten früher heim wegen Jakobs Abiball), sondern nur ein kurzes Fazit: dadurch dass das Rockharz kleiner ist und "nur" ein Paar Bühnen nebeneinander liegen und abwechselnd bespielt werden, ergeben sich viele Vorteile, aber auch ein paar vor allem logistische Nachteile.

Gut: entspannter und ruhiger als die größeren Festivals. Kürzere Wege, kein Parallelprogramm, daher auch mal Abschnitte wo man ohne was zu verpassen am Zelt chillen kann. Und: überraschend leise Geräuschkulisse auf dem Campingflächen: tags und abends wenig, nachts keine laute Musik, teilweise ist es richtig still. Die ersten beiden Tage haben sich eher angefühlt wie Campingurlaub mit Livemusik als wie Dauerkonzert mit Zelten, sehr angenehm zur Entschleunigung.
Schlecht: langer Anfahrtsweg frisst viel Zeit (Urlaub und/oder Schlaf). Anreise mit Zwischenübernachtung unterwegs hat sich gelohnt, Abfahrt musste leider schon Samstag früh sein wegen Abiball.
Gut: viel Abwechslung. Im Programm wechseln sich Genres und Stile von Bühnenshows ab, so dass man auch mal was mitbekommt was man gezielt vielleicht gar nicht anhören würde. Und die Qualität ist sehr durchgehend hoch.
Schlecht: kein mobiles Internet (oder wohl bei manchen Anbietern sehr wenig). Ob das RHZ den Anbietern zu klein ist für ne Sonderinstallation, oder ob die das ohnehin nicht mehr nötig haben?
Gut: kurze Wege, so dass man alles überblickt, alle Merchstände abklappern kann und sogar Zeit für den kurzen Weg zur Teufelsmauer findet.
Schlecht: manche Angebote, die zB auf dem Summerbreeze Standard erschienen, gab es nicht. ZB gab es keine Schließfächer mit Möglichkeit zum Handyladen, und der sog. "Supermarkt" hatte eigentlich praktisch nix: kein Brot, keinen Brotaufstrich, kein Obst, keine Basics außer Kartoffelchips, Tampons und Eiswürfel.
Gut: es ist wieder ein Festivalsommer! 
Es wird wieder gesurft, sogar im Doppelpack!
Nicht alle Bands, Veranstalter, Technik-Anbieter, Sponsoren etc. sind von der Bildfläche verschwunden, und die auf der Bühne waren alle überglücklich nach zwei verlorenen Jahren wieder auf der Bühne zu stehen. Auch für mich wurde das Fehlen von Livemusik (obwohl eindeutig nicht systemrelevant oder überlebenswichtig) zu einem Symbol der unangenehmen, nötigen aber doch auch irgendwie wieder lebensfeindlichen Einschränkungen in der Pandemie. 

Das erste kleine Open Air Konzert (Thundermother im Biergarten), das erste Indoorkonzert (Good Weather Forecast in der Stadtkirche Heidelsheim), das erste richtige Metalkonzert mit Moshpit und allem (Heaven Shall Burn in Karlsruhe) und dann ab Februar die ersten kleineren Konzerte im Fast-Regelbetrieb zB in der Fabrik Bruchsal oder im Cafe Central in Weinheim waren mir die Zeichen des wiedererwachenden Lebens, genau so wie jetzt das erste große Festival.

Ein Vergnügen auf Festivals ist einfach nur das Publikum zu beobachten. Spaß haben alle, aber man kann auch viele wirklich pfiffige oder kuriose Sachen sehen, zB
  • einen Zimmermann auf der Walz in voller Kluft
  • ein Huhn (barfuß aber ansonsten im Ganzkörperkostüm)
  • rosa Plüsch und Sonnenschirm
Der pinkste aller Crowdsurfer
  • Mario und Luigi
  • Obelix und ein paar römische Soldaten
Der dicke Bauch des verkleideten Obelix war fake, wie viel er wohl von diesem Essensstand auf einmal geschafft hätte?
  • eine Truppe in schrillen Neon-Aerobic-Klamotten wie aus den 80ern
  • eine Familie mit vier Kindern zwischen 3 und 10 Jahren oder so (nicht im Infield, natürlich)
  • ein Teenie-Mädel mit Vater (der Text auf ihrem T-Shirt klärt auch wer wen mitgeschleppt hat, da steht nämlich "Ich bin unfreiwillig hier")
  • ein aufgeblasenes Dinosaurierskelett als Ganzkörperanzug
Ohne Worte


Rockharz 2022: Freitag

Das Wetter bessert sich am Freitag auf trocken, wolkig mit Sonne und weniger derbem Wind. Das Lineup steigert sich auch.

T-Shirt Band und Highlight: Jinjer. Eher was zum konzentriert zuhören als zum Abtanzen und Headbangen. Und mit einem schönen, traurig-hoffnungsvollen T-Shirt-Design am Merchstand als Souvenir.
Musikalisch anspruchsvoll, abwechslungsreich und transparent, weniger knallig und derb als viele andere - stellenweise schon Fusion Richtung Jazz oder so. 

Entdeckungen: Lucifer, vom Kostüm und Musik iwie old school Hard Rock, was fürs Metal Familienradio.
Lucifer - für mich passt der Name und die Texte iwie nicht zum Stil, aber die Musik hat mir gefallen.

Entdeckung und Highlight: Moonsorrow, großer Epic Death Metal mit weiß-blutüberströmtem Makeup aber ohne albern zu sein, und Ensiferum (obwohl ich da trotz guter Musik und Standort weit rechts vorne auch stark mit Crowdsurfern und einem Circlepit im Rücken beschäftigt war, das war er sportlichste Teil des Tages).
Moonsorrow, eigentlich sehr musikorientierter Auftritt aber mit kurioser Maske
Ensiferum

Highlight, immer wieder gut und mit viel Spielfreude auf der großen Bühne: Deserted Fear. Außerdem die Band mit dem jüngsten Bühnenbewohner, weil der Sohn eines der Musiker beim Sound Check und beim Schlussakkord und -applaus in professioneller Pose, mit Kindergitarre und Schallschutzkopfhörern ganzmit vorne stand.
Deserted Fear macht live einfach Spaß, alleine schon weil sie selber offensichtlich Spaß haben auf der Bühne.

Auch so geht Crowdsurfing...

Der jüngste Star des Rockharz stand mit Schallschutzkopfhörern und Kindergitarre beim Soundcheck und beim Schlussakkord in professioneller Pose mit auf der Bühne

Auch schön: At the Gates, mit Moshpit und guter Laune und einem merkwürdigen Kontext, da die Mutter des Sängers vor zwei Tagen verstorben war, er aber lieber auftreten wollte als die leere Wand anzustarren. 
At the Gates

Peinlich und aus der Zeit gefallen, da bin ich dann zum Zelt gegangen um schon mal den vom Wind beschädigten Pavillon abzubauen (30€, drei Festivals überlebt, das reicht): Steelpanther

Rausschmeißer: Running Wild, für viele (halt nicht für mich;) aus der Kategorie "Musik meiner Jugend", auch für unseren Hannoveraner Zeltnachbarn, der einfach alleine aufs Festival fährt, weil seine Frau und Töchter keine Lust auf Metal haben.



Freitag, 29. Juli 2022

Rockharz 2022: Donnerstag

Die Wettervorhersage hatte schon vorher für Donnerstag Morgen etwas Regen angekündigt, es wurde dann sogar mehr als erwartet. Bis in den Nachmittag immer wieder Regen (kein Problem mit Zelt und Pavillon, eher von Vorteil weil der staubige Boden etwas gefestigt wurde - am Mittwoch Abend hat man vor der Bühne geradezu Staublunge gekriegt) und viel Wind (doch ein Problem für den Pavillon, der mit 28 Heringen und Klemmbinderlink von Stangen zu Füßen zwar nicht davonflog, aber so eingeknickt ist dass er zwar mit viel Gaffatape für den Rest des Festivals zu reparieren war, aber als nicht mehr transporttauglich dann in einem der vielen Müllcontainer zurückbleiben musste).

T-Shirt-Band: Thundermother, spielfreudig wie immer trotz Leihequipment (Lufthansa hatte wohl das eigene Zeug verschlampt)
Thundermother - inzwischen wohl eine der Bands die ich schon am häufigsten gesehen habe (ok, drei mal)

Entdeckungen: Enemy Inside (schöner Hardrock/Power, Sängerin und Band ganz in weiß); Dark Funeral (BM, der sich zwar etwas zu ernst nimmt mit Hail Satan Sprechchören, rumgedrehten Kreuzen und so, aber doch mit beeindruckend großem Sound und Geste)
Dark Funeral. Beeindruckend gruslig (weiße Gesichter, rumgedrehte Kreuze) - na ja, oder auch nicht. Musikalisch jedenfalls netter Black Metal.

Highlight: Dark Tranquillity. Ähnlich sparsamer Bühnenauftritt wie zB Heaven Shall Burn, ohne Theater oder Verkleidung, und wie so viele andere auf dem Rockharz strahlte auch deren Sänger aus allen Knopflöchern, wieder auf ner Bühne vor großem Festivalpublikum zu stehen.
Zum ersten mal live gehört, gleich gemocht: Dark Tranquillity

Auch schön: Powerwulf. Große Inszenierung, schön theatralisch vorgetragen.
Powerwulf - Show mit opulenten Bühnenbildern, vielen Komparsen, großer Geste und (eher rumänisch als neue-deutsche-Härte mäßig klingendem) rollendem "r"

Montag, 11. Juli 2022

Rockharz 2022: Mittwoch

Die Anreise zum Rockharz war unkompliziert, die Wartezeit an der Einfahrt überschaubar - scheinbar sind fast alle schon am Dienstag angekommen, daher war die Warteschlange am Mittwoch kürzer und wir landen ziemlich weit hinten im Bereich E/F. Auch von dort ist es weniger als 1 km zum Infield, und die Nächte sind überraschend ruhig. Wir stehen abfahrtsfreundlich an der Hauptstraße (müssen ja leider schon Samstag morgen abreisen wegen Jakobs Abiball).

Die Zeit reicht sogar für einen Abstecher zur Teufelsmauer, die sich als wirklich sehr ungewöhnliches Naturdenkmal über der Festivalfläche erhebt.



Von dort aus liegt einem der Zeltplatz zu Füßen (passt nicht mal ganz aufs Bild, unser Zelt stand links außerhalb des Bildrands).

Von den Konzerten berichte ich unsystematisch, einfach nach Gedächtnis. Ich hatte mich für jeden Tag auf eine Band besonders gefreut, die ich schon mal gehört hatte (das sind die "T-Shirt-Bands", weil ich entsprechende T-Shirts eingepackt hatte). Highlights sind selbsterklärend die erwarteten oder auch unerwarteten Konzerte die besonders im Gedächtnis bleiben.

Auch schön: Beast in Black, Kataklysm (ordentlicher Thrash)
Ein visuelles Vergnügen sind die Backdrops, die auf der großen Bühne richtig zur Geltung kommen. Das von Beast in Black ist mein Favorite - sehr professionell und knallig, wenn auch nicht so dunkel und "old school" wie viele andere.

Nicht erst bei Kataklysm, aber hier sind die Crowdsurfer. Nach meinem Gefühl war die Crowdsurferei ganz prima: es war meistens was los wenn es zur Stimmung und Musik passte, aber (vielleicht abgesehen von denen ganz vorne in der Mitte) nicht so viel dass es total nervt.

T-Shirt-Band und Highlight: Sepultura mit einer guten Stunde derbem Thrash wie man es erwartet. Auch in der vierten Reihe oder so ist genug Platz zum Feiern.

Von ganz hinten oder im Vorbeigehen gehört, aber nett: Grave Digger mit fast 20 Drums&Pipes auf der Bühne, Tarja, In Extremo