Sonntag, 1. September 2024

Rockharz 2024: Mittwoch

Noch kürzer als die letzten Male (zB Rockharz 2022), aber dafür nicht ganz so verspätet wie letztes Jahr (Summer Breeze Tagebuch ging erst im November/Dezember online) hier wenigstens ein paar kleine Notizen und Souvenirfotos vom Rockharz 2024.

Ich hatte mir die Tickets als Frustkauf im Sommer 2023 nach einem sehr anstrengenden ersten Halbjahr Arbeit mit Dienstreisen etc. gegönnt und hab die Auszeit Anfang Juli 2024 sehr genossen. 

Fotografiert hab ich eher noch sparsamer als in den Vorjahren, nach dem Motto "live erleben geht vor dokumentieren". Von der ersten Band, die ich in Ruhe angehört habe -  Brothers of Metal - hab ich auch gleich mal gar kein Foto, dafür aber die Erinnerung an gutgelaunte Musik, lustige Kostüme incl. WHFB - Oger - mäßiger Wanstplatte und eingängige Musik, bei der ich sogar inzwischen passagenweise auch mitsingen kann (bei Yggdrasil zum Beispiel).

Wie immer ist ein Hauptvergnügen der Genremix, als nächstes hab ich mir deutschsprachigen Metal Core von Callejon angehört.


Da gings auch in Sachen Crowdsurfing gleich richtig los, und nicht nur mit Fußgänger:innen.

Erster Headliner des Festivals waren für mich Amorphis, eine der ersten namhaften Bands die ich mit Kilian zusammen live gehört hatte vor nunmehr schon fast zehn Jahren. Viel Musik, viel Melodie, einfach ein Brett.


Wieder ganz anders, aber doch großes Kino: Noise aus Bamberg mit seinem Projekt "Kanonenfieber". Da passen Thema, Stimmung, Musik, Bühnenbild, Kostüme, Auftritt einfach sehr stimmig zusammen und ich kann mit dieser düsteren Verarbeitung des historischen Themas "Erster Weltkrieg" ehrlich gesagt viel mehr anfangen als mit manchen Mittelalter- oder nordischen Fantasiegeschichten anderer Bands, die sich nie so recht entscheiden können ob sie eher Teenagerfantasien oder die romantisch und nationalistisch überhöhten, aber doch sehr frei zusammengereimten Geschichtsbilder des 19. Jahrhunderts wiedergeben wollen.


Gitarren, Schlagzeug und eine hervorragend synchronisierte Bühnentechnik mit Licht und Feuerwerk lassen das Maschinengewehrknattern und den Artilleriebeschuss sehr plastisch werden, Einspieler mit O-Ton der Zeit rahmen die Stücke ein, der Sänger wechselt die Uniform je nach Thema vom generischen Gefreiten zum Offizier und Kapitän und ergänzt das Bühnenfeuerwerk wenn nötig noch mit einem Flammenwerfer in der Hand, und die schwarzen Stoffmasken über den Gesichtern der Musiker verstecken nicht nur die Identität der (wohl je nach Auftritt immer wieder mal verschieden zusammengestellten) Musiker, sondern nehmen auch passend zum Sujet den handelnden Personen jede Identität und emotionalen Ausdruck. 

Da wird die musikalische und inszenierungsmäßige Klaviatur des Black Metal sehr stimmig auf das Thema angewandt, finde ich.

Es lohnt sich sicher, das mal anzuschauen. Auf Arte findet sich zB hier ein Mitschnitt (von einem anderen Festival dieses Jahres, nicht vom Rockharz).

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