Donnerstag, 10. August 2017

Wacken Tagebuch Tag 4 (Samstag)


Wie an den vorigen Tagen stehen vor den Kommentaren vom eigentlichen Festival in Klammern die Stichworte, die ich mir beim Durchhören der neuesten Alben pro Band auf Spotify notiert hatte...

Beyond the Black (melodisch & abwechslungsreich, was fürs Autoradio mit der Family, zwischen Gitarrenrock und Symphonic Metal)
Gute Stimmung vor der Bühne, die Band ist ja beliebt und die Musik eingängig. 

Kärbholz ("lebensbejahende Beatmusik")
Abgesehen davon, dass ich so "Summer of '69" mäßige wehmütige Jugenderinnerungen nicht so gerne mag, ist das ne schöne gute-Laune Deutschrockband. Gut gelaunte Musik, gute Bühnenpräsenz, kein Schnickschnack, sehr sympathisch.
Das Stichwort "Vorsicht, lebensbejahende Beatmusik" stand auf einem Plattencover da, wo bei manchen anderen Platten vor nicht jugendfreienn Themen oder Sprache gewarnt wird, und trifft es, finde ich, sehr gut.

Orange Goblin (ehrlicher Old School Hardrock, gesungen, nicht gegrowlt, angeblich super Bühnenshow)
Hat den Erwartungen voll entsprochen. Der Sänger hat richtig eingeheizt, bei diesem Konzert haben so viele Leute bis so weit nach hinten mit geklatscht, gehopst und mitgefeiert wie sonst nirgends. Sogar einen Moshpit hat der Sänger angesagt.
Kilian war hier in der allerersten Reihe (also immerhin zwei Reihen vom Moshpit weg...).

Alice Cooper 
haben wir eigentlich nur angeschaut um rechtzeitig gute Plätze für Amon Amarth auf der Nachbarbühne zu ergattern. Wir waren aber beide angenehm überrascht, dass der Auftritt musikalisch und szenisch interessanter und abwechslungsreicher war als wir erwartet hätten (kleine Kostprobe hier auf Youtube). Viele gespielte Szenen, ein Hauptdarsteller genau auf der Grenze zwischen Sänger, Schauspieler und Selbstironie - für Kilian, glaube ich, die Entdeckung des Festivals.

Amon Amarth
Das war der Headliner, wegen dem Kilian in erster Linie nach Wacken wollte. 
Ich war froh, das ich schon vor Wacken angefangen hatte, die Sachen anzuhören - wenn man die Lieder wiedererkennt sind sie richtig klasse und auch eingängig, nur beim ersten hören sind sie nicht so glatt und zugänglich wie bei Volbeat, Beyond the Black oder so. Das spricht aus meiner Sicht klar für Amon Amarth, ich hab mich da inzwischen richtig dran gewöhnt. 
Wenn man dann ab und zu mitsingen oder wenigstens mitsummen kann, ist auch die Live Show richtig super. Die Musik rockt, das Bühnenbild, Licht und Pyro und die Musiker passen gut zusammen und die Performance ist echt stimmig. "Raise your horns" mit riesigen Trinkhörnern, das war schon cool. 

Hier war Kilian auch wieder recht weit vorne mitten im Gedränge. Die Verkehrsdichte der Crowdsurfer war so hoch, dass es von der Seite aus richtig cool aussah, für die Leute wie Kilian an der Hauptverkehrsstraße hat es das Vergnügen aber doch etwas getrübt. Kurz vor Schluß ist er dann geflüchtet und wir haben uns das Finale aus sicherer Entfernung von ganz hinten angeschaut.

Er hatte dann die Nase voll und hat nur noch ein bisschen Souvenirshopping gemacht, ich bin zum Abschluß noch zu...

Omnium Gatherum (viel Gitarre und Bass, viel Melodie, schade nur dass der Sänger nie singt und immer nur Sprechgesang growlt)
Das war richtig guter, abwechslungsreichter Death Metal. Sogar ein Walzer war dabei. Die Band will ich auch im Auge behalten.
Ein Höhepunkt des Festivals war ein Herr so Anfang, Mitte sechzig mit weißen Locken bis zum Gürtel, der das ganze Konzert über am Headbangen war.
Auch die Wackingerbühne war gegen Mitternacht ein wirklich faszinierender, märchenhafter Anblick.



Die Wackingerbühne - märchenhaft in blaues und rotes Licht getaucht vor dem aufgehenden Mond, der zum Abschied grüßt.

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