Mittwoch, 31. August 2022

SBOA Tagebuch: Freitag

Freitag Mittag ist mein längster Block fast ohne Pause. Die mittlere und die kleine Bühne sind so nah beineinander, dass sie abwechselnd bespielt werden, um sich nicht zu stören. Auf der mittleren Bühne höre ich vier Bands hintereinander und in den Pausen teilweise die an der kleinen Bühne.

Los gehts mit einer Neuentdeckung: Debauchery, trotz des martialischen Auftritts mit gehörnten Masken trifft es das Motto "we play Rock'n'Roll" ganz gut, irgendwie ist das ne solide Grundlage a la Motörhead mit einer Prise AC/DC und einiger Inspiration durch Warhammer 40K.
Debauchery - schon vom Probehören auf dem Zettel, aber live und im Gesamteindruck vor Ort noch viel besser als erwartet

Dann auf der kleinen Bühne Mission in Black, eine deutsche (von der Anmoderation her vermutlich schwäbische) Band mit sehr solidem Metal und einer Sängerin, die von einem klaren Sopran auf einen tiefen, rauchigen Growl wechseln. Zu normalen Zeiten liebenswürdig, im Sommer 2022 aber irgendwie merkwürdig, ist es dass als politischer Aufreger ein Lied gegen die Jagd auf Wale und Delfine vorkommt, mit Sea Shepherd Fahne und so. Da hätte ich mir (auch von anderen Bands übrigens) eher ab und zu ne Lightshow in den ukrainischen Farben gewünscht, damit die ukrainischen Bands nicht die einzigen sind, die den Krieg in ihrem Land erwähnen.

Danach folgen auf der mittleren Bühne zwei Core Bands, Vended aus USA als unerwartetes Highlight und Landmvrks (wie auch immer eine französische Band das ausspricht). Hier sinkt auf der Bühne wie im Publikum das Durchschnittsalter ebenso wie der Energiepegel hier wie dort ansteigt. Es wurde richtig hart gefeiert, die Crowdsurfer waren viele und der einsetzende Regen hat noch gar nichts ausgemacht.
Vended - so viel Energie auf einer Bühne gibts selten, aber nicht von der zappeligen Sorte sondern mit richtig Bums

Auch in der Moshpit eher höherer Energiepegel als sonst
Die Crowdsurfer lassen sich vom einsetzenden Regen nicht stören

Unter dem Dach vor der kleinen Bühne konnte man dann auch Vulture im Trockenen anhören, richtig old school "High Road Metal" nannten die das, wenn ich es richtig verstanden habe. Bis auf den Sänger alle Musiker in Jeanskutten, ein bisschen wie wenn die Fans selber zocken wollen. Eine weitere schöne Neuentdeckung.
Vulture

Benighted hatten dann auf eingeregnetem Feld nicht mehr so viel Publikum, haben trotzdem Gas gegeben (und auch im Matsch kann man Circle Pit machen wenn einem die Klamotten egal sind oder man nur kurze Hosen anhat). Mir wurde es dann aber doch nach der Hälfte zu nass, zumal für Nichtkenner bei Benighted zwar alles energisch und hart geballert, aber doch etwas gleich klingt.
Ich bin nicht mehr 100% sicher, aber das müsste Benighted sein bevor der Regen stärker wurde 

Danach war angenehmerweise eine längere Pause am Zelt, auch um nochmal in trockenere Klamotten umzusteigen. Für den Abend hatten wir uns einige wenige aber schöne Highlights vorgenommen: Jinjer mit gutem, energischen Auftritt und anderer Setlist als auf dem Rockharz, sogar Piscis war dabei. Diesmal ohne Foto, zuhören war wichtiger.

Zwischendurch spielten dann an der kleinen Bühne Space Chasers ordentlich geballerten Thrash, aber mein Kopf war von den abwechslungsreichen Jinjer Nummern zu voll, so dass ich lieber wieder zur  mittleren Bühne zurückgegangen bin und zugeschaut habe beim Aufbau für Insomnium. Die haben routiniert und engagiert ihren (Melodic Death?) Auftritt abgeliefert, wenn ich mich recht erinnere im Gegensatz zu einigen anderen auch mit echtem Keyboarder im Liveeinsatz. Wie schon beim letzten Mal (ich glaube in Wacken 2017) eine starke Sache.
Insomnium

Der Headliner des Abends war dann der erwartungsgemäß große und starke Auftritt von Amorphis, die die große Bühne gefüllt und ihre Möglichkeiten incl. Feuershow gut genutzt haben. Nur gute Fotos wollten mir nachts an der Hauptbühne nicht gelingen, die verwackelten Lichtfleckbilder spar ich mir.

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