Freitag, 31. Juli 2009

Spielbericht: Jorghan's Strafexpedition

Jetzt mal wieder ein alter Spielbericht: die Fortsetzung der in der Schlammschlucht begonnen Geschichte.

Aufstellungen
Orks: Ferniak mit magischer Waffe, Farran, Wahngrok mit Stiefeln Ulgroms, Ugh, Erzähler, Oger, gepanzerte Oger, Throigar Bronzeriesen, Orkgarde, Goblin-Spinnenreiter

Imperium: Jorghan der Paladin, Adlige Lanzenreiter, Adlige Armbrustschützen, Pikeniere, Dar Kilmor, Drachenreiter, Provinz-Armbrustschützen, Kampfstierherde, Malagor

Die Schlacht
Jorghan blickte mit einer Mischung aus Zuversicht und Besorgnis über das Schlachtfeld, auf dem sich heute der Erfolg oder Mißerfolg seiner Expedition in das Orkgebiet jenseits der Grenzen der Ostprovinz entscheiden würde. Nachdem den Menschen im Südosten die ständigen Überfalle zu viel und die Abwehrschlachten zu zermürbend wurden, hatten ihn Vertreter der Region gebeten, die Orks im eigenen Land zu stellen und dort so empfindlich zu treffen, daß sie ihre Raubzüge in Zukunft unterließen. Unter der nominellen Führung eines etwas ältlichen, aber liebenswürdigen lokalen Adligen waren sie ausgezogen, aber er wußte genau, daß die Männer auf ihn blickten, um Zuversicht für die kommende Schlacht zu gewinnen.

Er hatte mit einem Trupp zuverlässiger Ritter einen Keil auf der rechten Flanke seiner Armee gebildet. Auf seinem Flügel würde er hoffentlich schnell mit den Goblins ihm gegenüber aufräumen und dann die Linie der Grünhäute von der Seite her aufrollen. Auf dem linken Flügel würden die Kampfstiere das selbe zumindestens versuchen - vorausgesetzt es gelänge ihrem Anführer, sie in den Gegner zu treiben und vom Niedertrampeln der eigenen Einheiten abzuhalten...

Eine solide Mischung von adligen und lokal angeworbenen Soldaten, Armbrustschützen und Pikenieren angeführt von dem braven, aber nicht besonders furchterregenden Dar Kilmor stand in der Mitte. Entscheidend war, wie lange sie dort stehen würden - die Orks waren mit einer furchterregenden Ansammlung von muskelbepackten Ungetümen, Ogern und sogar einigen der berüchtigten Throigar angetreten, und die einzigen Grünhäute waren die Elitetruppe der Orkgarde in der Mitte der Schlachtreihe und die Spinnenreiter gegenüber von Jorghan. Der einzige den Männern bekannte Schrecken, Khazzar auf seiner Wyvern, war gar nicht aufgetaucht - stattdessen führte sein Bruder Ferniak die Orks. Wenn die tapferen Verteidiger der Menschheit da zu früh kalte Füße bekamen, würde auch ein Durchbruch der Ritter auf der rechten Flanke zu nichts nütze sein.


1. Runde
Auch der Magier Malagor machte Jorghan eher Sorgen. Seit der Schlacht in der Schlammschlucht wurde der ohnehin schon greise Zauberkundige von einer chronischen Grippe geplagt und machte einen elenden Eindruck.

Bereits in den ersten Minuten der Schlacht bestätigte sich Jorghans Vorahnung - der alte Magier wurde bereits bei dem ersten Versuch, einer Einheit mit der magischen Parade eine längere Lebensdauer zu geben, von einer magischen Entladung umblitzt und löste sich in einer Rauch- und Feuerwolke auf. Das fing ja gut an - hoffentlich betrachteten die abergläubischen Provinzsoldaten das nicht als ein schlechtes Omen. [Dieser üble Zauberpatzer - und das ohne Schicksalsgemme :( - sollte mein größtes Pech in dieser Schlacht bleiben, für die restlichen Kämpfe konnte sich nur mein Gegner mit Recht über Würfelpech beklagen.] Nun ja, so mußte eben der blanke Stahl den Tag entscheiden - dem Paladin und seinen Rittern schien das ohnehin die ehrlichere Art der Auseinandersetzung. Trotzig klappte Jorghan das Visier herunter und setzte sich an die Spitze des Ritterkeils, um die Spinnenreiter niederzureiten.

Ferniak verteilte unterdessen Steinhaut an die umgebenden Einheiten und trieb seine Oger und Riesen in die Schlacht. Nicht genug, daß sie ohnehin nur langsam über das Feld stampften, sie waren auch von den vielen Armbrustträgern ihnen gegenüber so beeindruckt, daß sie noch langsamer vorrückten als ohnehin.

So waren die ersten Zusammenstöße den Flanken vorbehalten. In der rechten Flanke von Jorghan's Keil tauchte unvermittelt Wahngrok auf, der sich dank seiner Stiefel schneller auf die Ritter warf, als diese erwartet hatten. Gerade noch rechtzeitig löste sich Jorghan von der Spitze seiner Truppe, um seinerseits Wahngrok in den Rücken zu fallen. In dem folgenden Getümmel gelang es den Rittern nicht nur, die Spinnenreiter in Schach zu halten und schließlich in die Flucht zu schlagen, auch Wahngrok fiel nach vergeblichen Versuchen, sich durch die ihn umringenden Ritter herauszuschlagen. Jorghans Ruf war wieder einmal bestätigt, und wenn die Mitte hielt, würde er mit den verbleibenden Rittern rechtzeitig dort erscheinen, um die Schlacht zu entscheiden.

Auf der anderen Seite des Schlachtfeldes warf sich der Orkheld Farran Rotpelz auf seinem treuen Wolf todesmutig der anstürmenden Kampfstierherde entgegen.

3.-4. Runde
Farran konnte die ihn umgebende Meute aber nur kurz aufhalten, und die Oger hinter ihm hatten sich zögerlich in Richtung Mitte gewandt, als ihnen schon die Kampfstiere im Nacken saßen und sie schließlich in ungestümem Kampfrausch zerschlugen und zum ungeordneten Rückzug trieben.

Alles würde sich also in der Mitte entscheiden, wo die fast unbezwingbaren Elitetruppen der Throigar und der Orkgarde unter der Führung des Clanngett langsam auf die Männer des Expeditionsheers zustampften.

Beide Einheiten spürten auf ihrem Anmarsch den feurigen Atem des hinter ihnen gelandeten Drachen, der glatt zwölf Orkgardisten [drei Elemente] wegblies und drei der Bronzeriesen versengte [sprich den ersten Trefferpunkt verpaßte].


Danach jedoch stieß die Orkgarde auf die Pikeniere und schlug sie nach heißem Kampf hin und her zurück. Zwar sammelten sich die wenigen verbliebenen Pikenträger später noch zu einem verzweifelten zweiten Angriff auf die Orkelite, aber nur um sofort wieder zurückgeworfen zu werden.

Direkt im Anschluß verwickelten die Gardisten die überraschten Provinz-Armbruster in einen Nahkampf - die verblüfften Bauern hatten sich bei dem Versuch, die Oger in ihr Schußfeld zu bringen, zu nah an das wogende Gefecht auf ihrer Rechten gewagt. Aber dann wurden aus den Bauern, an denen das einzige militärische ihre Schußwaffen waren, die Helden des Tages. Nachdem die Pikeniere schon etwas Zeit herausgeschunden hatten, behielten die Armbrustschützen im Nahkampf gegen die Orkgarde länger die Nerven, als es ihre Anführer je für möglich gehalten hätten [drei Nahkampfrunden gegen Garde plus Ferniak nicht geflohen! Allerdings hat es geholfen, daß Ferniak bei drei Angriffen eine 18 und eine 20 würfelte...]

5.-9. Runde
Während auf den Flanken die Kampfstiere die Oger niedertrampelten und Jorghan ihre gepanzerten Mitkämpfer schlug, wogte der Kampf um die imperiale Mitte weiter. Das tapfere Aushalten der Bauernsoldaten brachte wertvolle Zeit für die adligen Armbrustschützen, mit ihren Geschossen weiteren Throigar die ersten Wunden zuzufügen, und die gepanzerten Oger in Schach zu halten, bis sie von dem siegreichen Jorghan und seinen Rittern niedergehauen wurden. Auch der Drachenreiter tat seinen Teil dazu, die großgewachsenen Hilfstruppen der Orks in die Flucht zu schlagen.

Der einzige Wermutstropfen für die imperialen Truppen war der Pfeiltreffer von Ugh's Bogen, der ihren von den Orkgarden bereits verwundeten General Dar Kilmor niederstreckte.
Beim Einbrechen der Dunkelheit [Ende neunte Runde] waren alle Oger in die Flucht geschlagen, und die angeschlagenen, aber noch nicht vernichteten Orkgardisten und Riesen in der Mitte sahen sich eingekreist von Lanzenreitern, einer kompletten Einheit gepanzerter (adliger) Armbrustschützen, dem siegreichen Helden Jorghan und dem fast unversehrten Drachenreiter.

Bei ihrer Rückkehr in die heimischen Dörfer würden sie im nächsten Ork-Kriegsrat sicher nicht empfehlen, so schnell wieder in die Provinzen des imperialen Südostens einzudringen.

Froh, die Begegnung mit den riesenwüchsigen Gegnern überstanden zu haben, und ihnen dabei sogar etwas Respekt eingeflößt zu haben, zogen die menschlichen Soldaten wieder heim zu ihren Bauernhöfen und Kasernen. Nur die Männer, die den aufgebahrten Leichnam Dar Kilmors nach Hause trugen, strahlten nicht so siegesgewiß. Jedenfalls hofften sie nach diesem Erfolg alle auf ein paar friedlichere Jahre - dann wäre auch das Opfer des alten Adligen nicht umsonst gewesen.

Jorghan der Paladin und seine Ritter trennten sich direkt an der Grenze des Imperiums von den heimkehrenden Siegern, um zu neuen Taten aufzubrechen...

Copyright Notice: Dieser Bericht ist (C) Klaus Herrmanns 2001. Ich behalte mir alle Rechte daran vor. Bitte nur zum Privatgebrauch weitergeben und mich (mailto://koljag@SPAMBLOCKyahoo.com) informieren, wenn der Artikel anderweitig verwendet werden soll (wenn ich das erfahre und mein Name und eine Notiz wie diese erscheint, ist das ja kein Problem).
Die Bilder wurden mit den Powerpointvorlagen von Christian 'Firehawk' Reznicek erstellt, vielen Dank für die Weitergabe dieser tollen Materialsammlung!

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