Donnerstag, 26. August 2021

Skirmish Geländebau

 

"Wie lange dauert's noch?" ist der gefürchtete Quengelruf auf der Fahrt in den Urlaub. Zum Glück muss ich mir den nicht mehr anhören, dafür sind meine Kinder inzwischen groß genug. Aber ich kann es selber kaum erwarten, bis endlich die ersten Rapture Minis aus dem kickstarter bei mir eintrudeln. 

Als Beschäftigungstherapie bis dahin hab ich immer wieder mal in meinem Stammlokal, der Spiele-Pyramide, das Regal mit diversen Geländeteilen durchgeschaut und einige sehr unterschiedliche Optionen angeschaut. Kombiniert mit ein paar Eigenbauten kann ich damit immerhin zwei einigermaßen belebte Platten bestücken. 

Fangen wir erstmal mit den wesentlichen Gebäudeelementen an - wir beginnen mit der einfachsten Fertigversion und schreiten fort zu den aufwändigeren Projekten und schließlich den Eigenbauten.

Übrigens:

  • man kann wie immer auf die Fotos klicken um sie größer zu sehen
  • alle Szenen sind auf den modularen Bodenplatten von gelaendestuecke.de fotografiert, die ich schon seit langem für andere Tabletops benutze. Die braunen "Stadt"-Platten und Übergänge Stadt-Wiese habe ich allerdings jetzt für Rapture neu angeschafft.

1. Günstig, bunt, schnell: Fertigbauten aus Karton

Gemacht oder zumindestens vermarktet von Covus Belli, den Machern von Infinity, gibt es ein paar sehr einfache, fertig bedruckte, ausgeschnittene, vorgefalzte Sets von einfachen Gebäudemodulen und Containern.

Ich hatte die in der letzten Workbench schon vorgestellt und muss sagen, dass das Verhältnis von eingesetztem Geld und Bauzeit zum Ergebnis wahrscheinlich unschlagbar günstig ist.


Die einzige Unsicherheit bleibt die Bespielbarkeit: die Dachflächen der größeren Module sind nur auf einer kleinen Lasche an der Längsseite aufgesetzt und daher etwas wackelig. Wenn das beim Bespielen zu sehr wegrutscht, muss man evtl doch noch mit Kleber ran.

2. Kartonmodellbau für Erwachsene: Tankstelle

Gleiches Material, aber etwas diffiziler in der Herstellung, ist die Tankstelle, die ich schonmal gesondert als Kartonmodellbauprojekt vorgestellt hatte.

Das war ein ziemlich kniffliges Projekt, vor allem die großflächigen Fensterscheiben aus Klarsichtfolie sehen schon eher postapokalyptisch ramponiert aus, nicht wie im Original sauber und gerade. Gelohnt hat sich das Verstärken von Bodenplatte und Dach mit festerem Karton, so ist das Ding doch auch auf dem Tabletop hantierbar.

Nur der Maßstab ist eigentlich deutlich zu klein, 1:64 ist ja doch eher Matchboxautoformat. Aber wenn man nicht so genau hinschaut sollte es gehen.


3. MDF Gelände von MicroArtStudio

An MDF Gebäude hatte ich mich bisher nicht herangewagt, weil ich viel Respekt vor dem Aufwand hatte, die Teile für die Bemalung vorzubereiten (Kanten und Ecken abschleifen, Schnittflächen mit Leim versiegeln und so).

Auch hier kam mir das postapokalyptische Setting entgegen, denn da wollte ich ohnehin einen schmutzigen, gealterten Look und musste nicht so viel Sorgfalt in die Details investieren. Einfach zusammenbauen, Grundieren (schwarz, etwas weiß an erhöhten Stellen) und Hauptfarbe grau aus der Sprühdose, Details, Dreck etc. aufmalen und mit etwas Gras, Steinchen und ein paar Postern aufpeppen.


Die Autowerkstatt war mein Versuchsballon, ein etwas größeres modulares Gebäude vom gleichen Hersteller wartet noch auf den Zusammenbau.

Auch die gestern gekauften Wandelemente von Bandua haben sich als solche MDF Bausätze herausgestellt, die sind vermutlich das nächste Projekt.

4. Autos

Wo eine Werkstatt und eine Tankstelle ist, dürfen auch Autos nicht fehlen.

Ich hatte erst überlegt, Tabletopfahrzeuge aus anderen Systemen als "Gelände" zu benutzen, aber es wirkt vielleicht doch etwas merkwürdig wenn sich ein paar Fußgänger mit Schießgewehren um schwer gepanzerte Fahrzeuge mit noch schwereren Geschützen herumschleichen, ohne die Geschütze auch einzusetzen.

Aber dann sind mir in meiner Vitrine die zivilen Fahrzeugmodelle aus der polnischen Klemmbausteinschmiede von COBI ins Auge gefallen, die passen vom Maßstab eigentlich ganz gut. Die Mischung von schnittigen Sportwagen von Maserati und alten Ostblock-Klassikern finde ich auch auf dem Tabletop ganz witzig als Kulisse.

5. Scratchbuild: Tiefbunker

Last, not least, noch eine Kuriosität Marke Eigenbau. 

Ein Vorteil der Bodenplatten von gelaendestuecke.de ist, dass man mit geeigneten selbergeschnitzten Übergangsstücken Teile der Spielplatte zu großen "Hügeln" hochlegen kann. Die brettebenen Hügeloberflächen sehen zwar nicht superrealistisch aus, sind aber gerade für historische Tabletops sehr spielfreundlich.

Und im Skirmish-Maßstab stelle ich mir die angehobene Fläche einfach als das ebene, mit Erde abgedeckte Dach eines fast komplett unterirdisch angelegten Tiefbunkers vor. Darauf kann man Missionsziele platzieren, unter denen man sich Lufteinlässe, Funkanlagen oder Raketensilos vorstellen kann. Der Eingang ist ein Restteil von einer WH40K Chimäre.



Aus diesen Baugruppen kann ich schon mal mindestens Platten zu zwei Themen zusammenstellen: Autowerkstatt und Bunkeranlage.

1. Autowerkstatt

Für diese Platte kombiniere ich die MDF-Garage, die etwas zu kleine Tankstelle und die Automodelle. Dazu kommen ein paar Container und Schutthaufen, um die verbleibenden freien Flächen etwas zu untergliedern.


2. Bunkeranlage

Für die zweite Platte ergänze ich den Tiefbunker um ein paar überirdische Technikmodule und ein paar Container. Andere Kleinteile können in die Zwischenräume verteilt werden - da fällt mir ein, ich brauche auch mal noch ein paar große Bäume für die Grünflächen...
 

Natürlich ist die Fläche auch mit diesen Elementen immer noch eher spärlich besetzt. Die Fotos hier sind auch alle auf einer Fläche von 75x100 cm fotografiert, für die regelgemäßen 90x90 bleibt also eher noch etwas mehr Fläche frei. Ein paar mehr Kleinteile und vor allem noch ein paar Zäune als Blockaden für allzu freie Bewegungen und Sichtlinien brauche ich also definitiv noch. 

Aber immerhin könnte man auf diesem Gelände schonmal losspielen - fehlen nur noch die Figuren... "Gravity Bay, wie lange dauert's noch?" =)

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