Bisher hab ich als Jugendlicher und auch in den letzten Jahren auf sehr kleiner Flamme den Kartonmodellbau vor allem Gebäude gebaut. Ich habe nur sehr vage Erinnerungen mal ein einzelnes Schiffchen von Schreiber gebaut zu haben.
Die Community von Kartonmodellbauern scheint aber den Schiffsbau sehr hoch zu halten. Das finde ich sympathisch (mal was nicht-militärisches was auch zum Dioramenbau taugt), auch wenn ich keinen persönlichen Draht dazu habe. Daher wollte ich das jetzt mal probieren und hab mir vom HMV einen Einsteigerbogen im deutschlandüblichen Maßstab 1:250 geholt, die vier Hamburger Traditionsschiffe.
Das laut Beschreibung einfachste Schiff, das Feuerwehrschiff, lege ich beiseite, falls mein Patensohn mal Lust drauf hat. Das nächst einfache scheint die Hafenfähre Kirchdorf, die versuche ich jetzt mal.
Uiuiui, ich mag ja kleine Dinge, aber hier wird es wirklich winzig. Dass diese Schiffe klein sind ist klar, der Maßstab soll ja auch für deutlich größere Schiffe noch zu vitrinentauglichen Modellen führen. Aber auch die Klebelaschen sind superschmal, die Poller weniger als stecknadelkopfgroß und das Ganze wird entweder ein toller Spaß oder ne totale Katastrophe (oder beides).
Wie gesagt mag ich kleine Sachen, ich hab auch schon hunderte von 6mm Zinnsoldaten angemalt und einige Häuschen und andere Sachen aus Karton in 1:300. Aber bei aller Geduld neige ich doch zum schnell-und-schlampig arbeiten, wenn ich hoffe dass man den Unterschied aus einem halben Meter Abstand nicht mehr sieht - das ist mein Tabletopreflex, weil ich da eher auf größere fertig bemalte Armeen ziele als auf wenige besonders schöne Vitrinenfiguren.
Erster Abend
Zwei Stunden, etwas über 20 Teile.
Bodenplatte, Spanten (stumpf verklebt), erstes Deck (leicht wellige Deckfläche, mit dem Finger zu fühlen und an der Kante zum Längsspant auch zu sehen, orange markiert). Hmm, mal sehen ob das was wird.
Die Anleitung sieht für mich so aus, dass am Bug der schmale grüne Streifen erst endgültig zurechtgeschnitten wird wenn die Verkleidung dran ist (auch orange markiert).
Die um eine Kartonschicht zurückversetzten Türen in Teil 7 hab ich probiert, bin aber von dem Effekt nicht überzeugt.
Zweiter Abend
Zwei Stunden, ca 25 Teile.
Eine weitere Etage Spanten, die ersten winzig-Kleinteile und ein Treppenabgang mit dem ersten Lasercut-Teil.
In dieser Etappe kommen jetzt auch die ersten Lerneffekte.
Zum Beispiel die Poller: die sind schon wirklich winzig klein, und dafür eigentlich besser geworden als ich gedacht hätte. Das obwohl ich sie nicht wirklich geduldig über einem ausreichend dünnen Draht gerundet sondern eher zwischen den Fingern halb gerollt, halb zerknüllt habe. Bewährt hat sich auch, diese Kleinstteile nicht mit Uhu, sondern mit Weißleim zu kleben.
Bei den Pollern und auch dem grünen Kasten ganz vorne Richtung Bug ist auch der Punkt erreicht, wo ich bei aller Faulheit das Kantenfärben nicht auslassen kann, sonst sieht es wirklich nicht schön aus. Damit beginnt dann die kommende Sitzung.
Ein schlimmer Unfall war die Treppe aus dem Lasercut-Satz, da sind mir beim Falten der Randstücke einige Stufen einseitig abgerissen und alles ziemlich schief und krumm geworden. Hoffentlich werde ich da mit der Zeit besser.
Unter der Rückwand mit den zurückversetzten Türen scheint ziemlich viel Licht durch, ich hoffe das fällt weniger auf wenn das nächste Dach drauf ist. Diese Rückwand und auch die Spanten der zweiten Etage sind unten nicht ganz plan und ich habe das Gefühl dass ich da nicht konsistent genug ausgeschnitten habe.
Noch was positives zum Schluss: Obwohl mir die nach innen zurückversetzten braunen Türen nicht gefallen (zu unauffällig) finde ich die nach vorne versetzte weiße Seitentür an dem Treppenaufgang ganz schön. Mal sehen auf welchen Level von vorgedachten oder selbst entschiedenen "Superungen" ich mich einpendeln werde.
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