Samstag, 14. Dezember 2024

Rockharz 2024: Freitag

Ein großer Vorteil des Rockharz ist bei aller Vielfalt der Running Order die Tatsache, dass imer nur eine Band auf einmal spielt. Dadurch entschleunigt sich das Ganze und es bleibt Zeit für Pausen. So hatte ich den ganzen Freitag Morgen "frei" und hab die Zeit genutzt für eine kleine Wanderung an der Teufelsmauer vorbei ins (in den?) Harz hinein und hab an einem kleinen Ausflugsparkplatz eine prima Erbsensuppe aus der Gulaschkanone gegessen, die da als Waldimbiss im Nichts rumsteht.

Teufelsmauer

Der musikalische Teil des Freitag begann dann mit einem Klassiker des britischen Death Metat, Benediction.

Benediction

Eine der positiven Überraschungen - dia hatte ich unterschätzt, waren aber echt prima: Unleas the Archers. Richtig gut, aber potenziell auch für Leute ohne harte Präferenz für Metal machbar.

Unleash the Archers

Noch unerwarteter, weil ich im Core selbst die altgedienten Klassiker einfach nicht auf dem Radarschirm habe: Suicidal Tendencies. Wie zu erwarten eine starke "high energy" Bühnenpräsenz.
Außerdem war das, wohl in der Kategorie "Musik unserer Jugend", das absolute Highlight für meine Zeltnachbarn, die haben das voll abgefeiert.


Und das ist eine der alteingesessenen Bands, die mit einer Mischung von Gründungsmitglieder und jungen Nachrückern auf der Bühne stehen. In diesem Fall sogar sehr jung: der Vater des Bassisten Ty Trujillo war wohl in den Anfangszeiten der Band mit dabei, spielt jetzt aber bei einer Combo namens Metalliker oder so. Und der junge Mann (in den gelben Shorts) sieht aus als ob er für seine Auftritte fast noch ne Freistellung von der Schule braucht :)

Suicidal Tendencies

Ein weiterer Eintrag in der Kategorie "kann man als Metalfan oder auch sonst gut hören" Amaranthe.
Eine echte Luxusband, die sich zwei Sänger und eine Sängerin und dann noch Abwechslung von Klargesang und Growls gönnt, da ist wirklich was los.

Amaranthe

Nur aus der Ferne gesehen, aber allein schon wegen dem selbstironischen Bühnenbild irgendwie knuffig: Alestorm.

Alestorm

Ausführlich und mit Genuss hab ich mir dann zum Tagesabschluss die Mischung aus schwarzem und Mittelerdemetal von Dimmu Borghir angehört.

Dimmu Borghir



Freitag, 13. Dezember 2024

Turbobier im Kaminwerk

Ein schöner Nebeneffekt meiner Besuche bei meinen Eltern in Memmingen ist, dass dort manchmal echt schöne Konzerte sind. So auch dieses Wochenende, mal wieder im Kaminwerk.

Support war Heckspoiler aus Oberösterreich. Vorher nie gehört, aber stell Dir einfach vor: Eine Band fast wie Motörhead, nur

- Aus Österreich, singt also vieles auf Deutsch

- Die schwarzen Klamotten sind abhanden gekommen, also tragen sie weiß von Kopf bis Fuß

- Der Gitarrist ist verloren gegangen, also spielen sie zu zweit mit Schlagzeug und Bass

- Der Whisky ist seit zwei Wochen alle, also können sie plötzlich mit klarer Stimme richtige Melodien singen.

Heckspoiler

Der Headliner Turbobier, tja: ist es Metal, ist es Rock, ist es Punk?

Getanzt wird Wall of Beer statt Wall of Death, und eher gepogt als gemosht. 

Thematisch geht's eher nicht um die klassischen Metalthemen, sondern um eine große Bandbreite, zum Beispiel:

Bier

Liebe

Liebe zum Bier

Polizei

(Versehentliche) Liebe zu einem Polizisten

Bier

Feuerwehr (und ihre Feste, mit Bier)

Tankstellen (da gibt's nämlich Bier)

Und immer wieder um Bier.

Musikalisch geht's querbeet, bis hin zu Schlager wie "Atemlos durch die Nacht", ähh, also in dem Fall "Arbeitslos durch den Tag".

Spaß hat's jedenfalls gemacht.

Österreichische Trinklieder

Und als zweite Zugabe gab's noch die Akustikversion (wirklich komplett unverstärkt) des Klassikers "A Fuasballplatz ohne Bier is wiar a Heisl ohne Tür" zum Mitsingen.  

Ganz ohne Mikro und Kabel, das hab ich so auch noch nicht erlebt bei nem Konzert wo man ansonsten Ohrenschutz braucht weil es so (schön) laut ist.


Sonntag, 24. November 2024

Bandland 2024

So I was on a business trip to Bangelore, India, expecting nothing special and avoiding the weekend tourist trips to catch up on sleep instead. And I hadn't even bothered to look for local music events as I usually do, because I have no idea which concert venues in Bangalore are accessible for unexperienced foreign travellers, and what are the chances that a band would play where I have any idea what's going on, on one of the two weekends I happen to be there?

And then a local colleague casually mentions that Bloodywood (one of the one-and-a-half Indian bands I've heard before) is playing at a festival called Bandland. So we got one-day tickets for Saturday and went there straight away.


First band was a really good in-your-face deathcore outfit called Bhayanak Maut from Mumbai, a lot of fun (circlepit, wall of death and all) and highly recommended.


Then we listened to guitarist Sutej Singh, a man with an impressive stage presence with a tallguy with black beard, black turban, black shirt, black trousers, black ankle long coat, supported by a professional drummer and bassist for what was essentially a 40 minute blues rock guitar solo. Truly fascinating performance, and so exciting when instruments can sing like his guitar.

As though the coincidence of getting into this event wasn't big enough, I even ran into a German colleague and his wife who were stopping over in BLR to visit friends on the way home from a vacation. They even made it to the Insta page of the event.



Bloodywood played to a home crowd who appreciated all of their themes, from the  songs about overcoming depression and fear tbat I remember from their gig in Germany to the pride of Indian culture expressed in their song about Indian food.

And I have never heard a crowd sing along so loud as in the final headliner performance of Avenged Sevenfold. Wow. They apparently were in India for the first time, but judging by the many AX7 t-shirts in the crowd, the even larger number of smart phones capturing every moment and the hugeamount of people singing along they must be very popular in India.
And they had a really impressive multi media show on the big screen behind the curtain (dark for a moment when I took the photo below), where live pictures of the musicians were overlaid with flames, real faces mutated into zombie and skeleton figuresin real time and more.



Montag, 2. September 2024

Rockharz 2024: Donnerstag

Der Donnerstag begann mit einer regionalen Band (na gut, NRW ist jetzt nicht direkt im Harz), von der ich bis dahin noch nichts gehört hatte: Nyktophobia. Hat aber Spaß gemacht.

Nyktophobia

Varg sind mir vor allem über die Optik im Gedächtnis geblieben, mit derber Ganzkörperbemalung und einer stimmigen Bühnenpräsenz.

Varg

Trotz Wasserschaden (zwei Minuten vor Beginn ergoss sich gefühlt ein Kubikmeter Wasser vom Bühnendach auf den Bass, so dass sich der Bassist lange selbst nicht gehört hat und ein Stück sogar aus Verzweiflung nur gesungen hat, während die Techniker die Kabel austauschten): Rage als eine der Bands mit Mix aus Gründergeneration und "Nachwuchs" aus jüngeren Jahrgängen sind ein verlässlicher Act mit klassischer Geste und ordentlich Bumms auf die Ohren.

Rage

Als nächstes kam mit Pain das Zweitprojekt von Peter Tägtgren (Hypocrisy). Da werden mit Filmsequenzen im Animestil und vielen Kostümwechseln verschiedene Geschichten erzählt für eine sehr kurzweilige Show.

Pain

Auch die Fans fühlen sich da zum Feiern animiert. 


Gegen Abend geht's dann allmählich auf die Headliner zu. Mit The Halo Effect kam eigentlich auch ein Zweitprojekt von Leuten von In Flames und Dark Tranquillity auf die Bühne, was aber die Qualität der Musiker eher über den Durchschnitt anhebt. 

Der Sänger Mikael Stanne ist einer der Leute, der mit einem einfachen Auftritt ohne viel Drumrum, aber einfach mit sichtbarer Freude am Musizieren und am Live-Ambiente auf der Bühne steht und einem das Gefühl gibt, Teil einer wertvollen Live-Erfahrung zu sein. Einfach Live-Kultur vom Feinsten.

The Halo Effect

Nicht direkt mein Beuteschema, aber definitiv die Kategorie "muss man mal gesehen haben", waren die Hardcoreveteranen von Hatebreed. Wobei "Veteranen" nur für die verbliebenen Mitglieder der Gründergeneration gilt, zB den Sänger der mit jugendlicher Energie und der ganzen Aggression von "damals" über die Bühne tobt. Der Bassist Tye Trujillo (ja, Sohn von dem scheinbar schon recht namhaften Robert Trujillo ;) dagegen zieht das Durchschnittsalter auf der Festivalbühne deutlich nach unten. Und das Publikum hat seinen Spaß dabei.


Danach kam mit Kreator noch die Gründergeneration und einer der "Big Four" des deutschen Thrash auf die Bühne. Old School Auftritt, thematisch und textlich auch (was mich mal mit den albern-kindergartenmäßigen "satanistischen" Anklängen wieder daran erinnert warum ich als Teenie mit dem Metal nicht so richtig warm geworden bin, ich fand diese "Hail Satan" Attitüde einfach albern und ein bisschen peinlich). Aber gut, dass man die jetzt auch mal live erlebt hat.

Kreator



Sonntag, 1. September 2024

Rockharz 2024: Mittwoch

Noch kürzer als die letzten Male (zB Rockharz 2022), aber dafür nicht ganz so verspätet wie letztes Jahr (Summer Breeze Tagebuch ging erst im November/Dezember online) hier wenigstens ein paar kleine Notizen und Souvenirfotos vom Rockharz 2024.

Ich hatte mir die Tickets als Frustkauf im Sommer 2023 nach einem sehr anstrengenden ersten Halbjahr Arbeit mit Dienstreisen etc. gegönnt und hab die Auszeit Anfang Juli 2024 sehr genossen. 

Fotografiert hab ich eher noch sparsamer als in den Vorjahren, nach dem Motto "live erleben geht vor dokumentieren". Von der ersten Band, die ich in Ruhe angehört habe -  Brothers of Metal - hab ich auch gleich mal gar kein Foto, dafür aber die Erinnerung an gutgelaunte Musik, lustige Kostüme incl. WHFB - Oger - mäßiger Wanstplatte und eingängige Musik, bei der ich sogar inzwischen passagenweise auch mitsingen kann (bei Yggdrasil zum Beispiel).

Wie immer ist ein Hauptvergnügen der Genremix, als nächstes hab ich mir deutschsprachigen Metal Core von Callejon angehört.


Da gings auch in Sachen Crowdsurfing gleich richtig los, und nicht nur mit Fußgänger:innen.

Erster Headliner des Festivals waren für mich Amorphis, eine der ersten namhaften Bands die ich mit Kilian zusammen live gehört hatte vor nunmehr schon fast zehn Jahren. Viel Musik, viel Melodie, einfach ein Brett.


Wieder ganz anders, aber doch großes Kino: Noise aus Bamberg mit seinem Projekt "Kanonenfieber". Da passen Thema, Stimmung, Musik, Bühnenbild, Kostüme, Auftritt einfach sehr stimmig zusammen und ich kann mit dieser düsteren Verarbeitung des historischen Themas "Erster Weltkrieg" ehrlich gesagt viel mehr anfangen als mit manchen Mittelalter- oder nordischen Fantasiegeschichten anderer Bands, die sich nie so recht entscheiden können ob sie eher Teenagerfantasien oder die romantisch und nationalistisch überhöhten, aber doch sehr frei zusammengereimten Geschichtsbilder des 19. Jahrhunderts wiedergeben wollen.


Gitarren, Schlagzeug und eine hervorragend synchronisierte Bühnentechnik mit Licht und Feuerwerk lassen das Maschinengewehrknattern und den Artilleriebeschuss sehr plastisch werden, Einspieler mit O-Ton der Zeit rahmen die Stücke ein, der Sänger wechselt die Uniform je nach Thema vom generischen Gefreiten zum Offizier und Kapitän und ergänzt das Bühnenfeuerwerk wenn nötig noch mit einem Flammenwerfer in der Hand, und die schwarzen Stoffmasken über den Gesichtern der Musiker verstecken nicht nur die Identität der (wohl je nach Auftritt immer wieder mal verschieden zusammengestellten) Musiker, sondern nehmen auch passend zum Sujet den handelnden Personen jede Identität und emotionalen Ausdruck. 

Da wird die musikalische und inszenierungsmäßige Klaviatur des Black Metal sehr stimmig auf das Thema angewandt, finde ich.

Es lohnt sich sicher, das mal anzuschauen. Auf Arte findet sich zB hier ein Mitschnitt (von einem anderen Festival dieses Jahres, nicht vom Rockharz).

Donnerstag, 25. April 2024

Geburtstagsmetal

Zum Geburtstag hat mir Kilian dieses Jahr Tickets für ein schönes, kleines Konzert im DasHaus Ludwigshafen geschenkt. Es war super, zwei Bands aus der Region zu hören:

Hell Patröl aus Heidelberg: richtig klassischer Old School Speed Metal aus Heidelberg. Kilian kennt den Sänger, wir sind letztes Jahr zusammen zum Summerbreeze gefahren.

Und Warfield, Thrash aus Kaiserslautern. Die drei hatten wir schon in Weinheim im Cafe Central gehört, die haben so richtig Bock auf der Bühne zu stehen und es krachen zu lassen, das ist echt ansteckend.


Sonntag, 7. Januar 2024

Tabletop Workbench Dez. 2023

 Zum Jahreswechsel ein paar Schnappschüsse vom Maltisch Ende 2023.

Bemalt: russische 2. Grenadiere mit Batallionsfahnen und Trautmannsdorf Kürassiere für die Reichsarmee bzw. die Habsburger
 
In Vorbereitung fürs Grundieren: die restlichen Trautmannsdorf Kürassiere und einpaar russische Panduren oder Kosaken

Fertig lackiert und verpackt als Weihnachtsgeschenk für meinen Patensohn, mit dem ich die Figuren angemalt habe: die aktuellen Blood Bowl Zwerge.

Nur im Zeitlupentempo gehts voran für meine WH40K Wüstenkämpfer, aber ein oder zwei Malabende hatte ich 2023 doch reingesteckt.