Tag 2. Lange Strecke und zwei für meine Knie ziemlich brutal steile Abstiege haben mich ziemlich fertiggemacht.
Verwirrend finde ich bei der Streckenführung die Mischung der Abschnitte und Ausblicke. Steile, abenteuerliche, wurzeldurchwachsene Pfade durch den Wald wechseln mit unebenen oder auch sehr komfortablen Waldwegen, und dann geht es plötzlich kilometerweit mitten durch Ortschaften.
Weite Blicke vom Albrand ins Land wechseln sich ab mit engen Waldwegen, in denen man "nur" Wald sieht (wunderbar), und dann "genießt" man das Panorama des Industriegebiets von Böttingen mit seinen Herstellern von CNC und Präzisions-Frästeilen, Porsche-Restauratoren, Stukkateuren und der freiwilligen Feuerwehr. Volkskundlich und wirtschaftsgeographisch interessant, aber für mich als Teil eines Fernwanderwegs komplett unverständlich und vermeidbar. Den Weg durch den Ortskern von Böttingen haben wir dann auf einer (von Strecke und Höhenmetern deutlich leichteren) Landstraße rund um den Ort abgekürzt.
Eine echte Sehenswürdigkeit sind dagegen viele hübsche, kleine, meistens geöffnete Kapellen am Wegrand. Häufig geht der Wanderweg sogar entlang von Kreuzwegen, die zu diesen Kapellen führen, so zum Beispiel im steilen Aufstieg von Spaichingen zum Dreifaltigkeitsberg oder am Alten Berg, dessen Rundkapelle einen wunderschönen auferstandenen Christus in der Mitte zeigt.
Am Etappenziel in Mühlheim geht es ab vom eigentlichen Weg noch durch den Ort und steil bergauf zur alten Oberstadt, aus der einen das Vordere Schloss schon von Weitem grüßt.