Am zweiten Tag ging's so richtig in den Schwarzwald. Von Dobel nach Forbach kommt man nur einmal, am Kaltenbronn, an ein paar Häusern vorbei, ansonsten geht es wirklich durch den Wald mit gelegentlichen Ausblicken (an Stellen, an denen Lothar Schneisen in den alten Baumbestand gerissen hat).
Es war gut, dass wir diese Strecke nach und nicht im Schneefall des Karfreitag gegangen sind. So war der Schnee auf den Bäumen und immer wieder auch auf dem Weg einfach ein schöner Nachhall des Winters, die Luft war klar und es lief sich sehr angenehm - an manchen steilen Abstiegen auf Schnee vielleicht sogar angenehmer, als es bei ein paar Grad mehr durch das ablaufende Schmelzwasser gewesen wäre.
Aus dem ersten Tag hatte ich gelernt, dass ich mir die Teiletappen der Tageswanderung gut vorüberlegen muss und nach einem Start in den Tag von gut zwei Stunden im weiteren Verlauf eher ein paar kürzere Teilstücke brauche, mit wenigstens kurzen Pausen zum Verschnaufen für den Kopf und die müden Knie und Beine. Birgit würde lieber längere Stücke ohne Pause gehen, und will vor allem das Frieren beim Pausieren vermeiden, so dass wir gut vordenken müssen, wo und wie oft wir Pausen einlegen.
Auf dieser Etappe hatten wir uns die Schutzhütten ausgesucht, an denen wir Brotzeit machen wollten (auch so eine Erfahrung: lieber öfter ein bisschen was essen als zu hungrig und durstig werden...). Und wir haben das Gasthaus am Kaltenbronn für eine schöne Kaffee- und Kuchenpause genutzt - so schön es ist, fernab von Orten und Straßen mal Natur und Abwesenheit ohne allzu deutliche Zivilisation zu erleben (so weit man davon sprechen kann, wenn man fast nur auf festen Forstwegen geht und alle dreihundert Meter Schidler den Weg markieren ;), so angenehm ist es doch gerade an kühlen Tagen bei wenig Grad über Null, ab und zu auf einem normalen Stuhl in einem geheizten Raum zu sitzen und was Warmes zu trinken.
Ach ja, noch eine Notiz für's nächste Mal: eine Trinkflasche mit Wasser wird ersetzt durch eine Thermosflasche mit heißem Tee, auch wenn das etwas schwerer ist...
Der Abstieg über 500 Höhenmeter nach Forbach ging besser als befürchtet, der Weg war sehr gleichmäßig und trittfreundlich. Mit kurzen Ruhepausen für die Knie sind wir gut angekommen und haben auf die Minute genau den S-Bahn Eilzug heim nach Bruchsal erwischt. Nach diesem Abstieg war es wohl auch angenehmer, erst mal wieder heimzufahren, anstatt gleich am nächsten Tag die ganzen Höhenmeter wieder hochzuklettern.