Der letzte Tag wurde für mich eröffnet von Nervosa, einer südamerikanischen Band mit solidem Old School Sound. Einer von inzwischen doch schon einigen Acts in der Kategorie "hab ich schon mal gehört".
Ein nicht ganz ernstgemeintes, aber umso unterhaltsameres Highlight war dann die Bühnenshow von Knorkator. Die sind inzwischen alt genug um sogar ihre Kinder mit auf die Bühne zu schleppen, und die Kinder haben den Humor, sich selber auf die Schippe zu nehmen als growlender Hausmeister bzw. Frauenstimme für einige Stücke, die ansonsten mit einem Reclam-Büchlein im Hintergrund sitzt.
Danach gings zur Main Stage zu einem der traditionellen Power Metal Acts, Dragonforce. Die hatte ich noch nicht gesehen, haben aber musikalisch und vom Bühnenbild her eine prima Show abgeliefert und das Power Metal Genre gut vertreten.
Dragonforce. Bühnenbild mit übermannsgroßen Arcade-Spielekonsolen aus alten Zeiten, und auch die Themen und Texte, inspiriert von diversen Videospielen. |
Rage war dann ein Ausflug ins deutsche Urgestein. Das ist wohl so eine der älteren, großen Bands, die mit ein oder zwei Leuten aus der Gründungsbesetzung und ein paar jüngeren "Nachrückern" einen Mix aus alten Sachen und auch neu geschriebenen Titeln unterwegs sind. Obwohl ich die alten Platten nicht von "damals" kenne, ist es doch immer schön, wenn solche Alt-Jung Combos mit Spielfreude auf der Bühne stehen
Laut, wild und gut gelaunt auf der Bühne und davor gings auch zu bei Party Cannon. Musikalisch ist mir allerdings kein so klarer Eindruck im Gedächtnis geblieben.
Der nächste Old School Gute Laune Act: Tankard. Da ist alles dabei, gute Musik, ausgelassenes Publikum, Headbanging und Rumspringen im Pit und alles mit Humor, Selbstironie und ohne "bierernst" zu sein. Genau das richtige für ein Festival im Hochsommer.
Ein musikalischer Höhepunkt aus der Kategorie "wuchtig, hart, einfach Death Metal": Decapitated. Irgendwie packt mich diese Musik immer auf einem anderen Level als vieles andere, was mir auch gefällt. Wirklich starker Auftritt, übrigens auch eine der Liveaufzeichnungen, in die ich im Nachhinein auf Youtube noch einige Male mit Vergnügen reingehört habe.
Der letzte große Headliner und mein persönlicher Abschluss war In Flames. Ich kenne die Band nicht und war verwirrt über die vielen langen Pausen zwischen den Stücken, die der Sänger zum Rumschauen, Genießen des Blicks von der Bühne und immer wieder freundlich und liebenswürdig vorgetragenes "laut Nachdenken" genutzt hat. Ich hab schon vermutet, er hätte stimmlich Probleme und bräuchte einfach immer wieder Verschnaufpausen für die Stimmbänder, aber Leute die die Band gut kennen meinten sie hätten nichts von Stimmproblemen gemerkt.
Na ja, Bühnenshow war jedenfalls mit Licht und Feuer nochmal großes Kino und schon irgendwie ein guter Abschluss.