Am 3. März ging's mit Kilian ins LKA Longhorn nach Stuttgart zum Weihnachtsgeschenk, dem Folk Metal Konzert (fast schon ein kleines Festival) mit vier Bands plus Gästen.
1. The Privateer
Los ging's mit einer von zwei deutschen Gastbands, die bei den Wochenendterminen in Deutschland mit dabei waren, The Privateer aus Freiburg - für mich die Entdeckung des Abends.
Obwohl mit Karnevals-Piratenkostümen auf der Bühne, kam da kein Sauflieder-Humba-Täterää Pirate Metal, sondern richtig sauberer Death Metal mit epischem Einschlag, Geige, Klargesang und viel Power.
Kilian hat nach dem Auftritt am Merchandisestand mit der ganzen Band geplaudert, einiges gelernt und Autogramme von allen auf die neueste CD bekommen. Cool. Die muss ich im Auge behalten.
Und auf dem Selfie auf Facebook ist Kilian fast ganz rechts auch zu sehen ;)
2. Black Messiah
Grundsolider Metal aus Schalke. Klasse Musik, klasse Show, prima. Leider ist kein ordentliches Bild dabei gewesen, obwohl allein der hünenhafte Sänger, der beim Singen sogar noch Geige spielen kann, ein toller Anblick war.
3. Trollfest
Die Guggenmusik der Metalszene, lustig und gar nicht so schlecht gemacht, jedenfalls professioneller Karneval.
Ein durchsichtiges Plastiksaxophon mit Beleuchtung, Lichterketten an Gitarre und Akkordeon, Luftballons an den Hüten und über dem Publikum, Polka / Humppa und die Jugend in der Mitte hat fröhlich vor sich hingemosht. Was will man mehr...
4. Heidevolk
... war mir schon beim vorbereitenden Einhören aufgefallen durch die ungewöhnlichen, mittelaltermäßigen Quintenharmonien der Sänger. Das kam auch live super rüber, fast authentischer und weniger aufgesetzt als auf der Platte. Da lohnt sich der Personalaufwand mit zwei guten Sängern (oder mehr, es war auch ein reines a capella Stück dabei...).
Beim Durchhören einiger Platten auf Spotify vor dem Konzert hatte mir Arkona schon am besten gefallen, ich hab mir auch als Souvenir ein Arkona T-Shirt gehört.
Mein Vor-Urteil wurde gleichzeitig bestätigt, weil dieser Auftritt für mich klar das Highlight des Abends war, aber auch überrascht, weil die erste halbe Stunde oder so ohne Verschnaufpause, Moderation oder sonstiges ein durchgehendes Geräuschgewitter der besonderen Art war. Sehr dicht, voll in der Bühnenshow, Musik und Lärm zum Reinlegen. Viel immersiver und faszinierender als die durchaus professionelle, aber eben "Bühnen-" Show der anderen Bands des Abends.
Unscharf, aber wuchtig, in klaren Farben und zum Eintauchen in die Bühnenillusion - das Bild wie die Musik |
Der Flötist von Arkona |
6. Korpiklaani
Zum Abschluß dann der Headliner, Korpiklaani. Selbst das deutsche Publikum konnte einige finnische Texte mitsingen.
Musikalisch ordentlich, klasse Bühnenshow, absolute Superstimmung im Publikum, da gibt's nix zu meckern, das ist einfach gute Unterhaltung.
Und dann sind die Jungs mit ihren Bühnencharakteren vom rauschebärtigen, barfüßigen Bassisten über den Karl-May-Hünen als Sänger und den Akkordeonisten mit langem, dünnen Hunnenzöpfchen am Nacken bis zum Geiger im weißen Anzug und Zylinder total surrealistisch, irgendwie wie aus einem Pippi-Langstrumpf-Zirkus oder sowas entlaufen.