Aufstellungen
Orks: Khazzar auf Wyvern, Wahngrok der Schlächter, Brallgut Steinschädel; Oger, Gepanzerte Oger, Orkgarde, Harpyien, Katapult, Myrlak WolkenkochImperium: Dar Kilmor, Khelben, Ordenskrieger zu Fuß, Pikeniere, Falkaune, Fahrende Festung mit Langbogenschützen (mit 'Magische Pfeile'), Adlige Armbrustschützen, Adlige Lanzenreiter (versuchen einen Flankenmarsch in die linke Flanke der Orks)
Sonderregeln: Imperium versucht einen Flankenmarsch mit einer Einheit. Kompendiumsgegenstände sind erlaubt. Der Regen ist 'nur' erzählt, ohne besondere Regeln (aber mit passenden Ereignissen...)
Khazzar blickte nass, aber zufrieden auf seine aufmarschierten Truppen. Diesmal war er mit einem harten Kern von Elitetruppen nach Süden gezogen - die würden sich von dem elenden Dauerregen nicht stören lassen, der scheinbar alle orkischen Raubzüge in diese Gegend begleitete und schon viele seiner normalen Orkhorden zu einer vorzeitigen Rückkehr verleitet hatte.
An den Flanken standen seine beiden Ogereinheiten, auf der linken Seite durch den alten Haudegen Brallgut, auf der rechten durch die Harpyien verstärkt. Khazzar stand zwischen dem Riesen Myrlak und einem Katapult in der Mitte, um den Angriff seiner Orkgarde zu unterstützen. Bei der Orkgarde wartete auch Steinschädels Kumpan Wahngrok auf eine Gelegenheit, die Schädel der Menschen auf ihren Härtegrad zu prüfen.
Der Clanngett hatte sogar ein besonderes As im Ärmel - bei einem Erkundungsflug über das Lager der Menschen hatte Khazzar die Lanzenreiter schon am frühen Morgen aufbrechen sehen. Er hatte sie ein paar Meilen weit verfolgt, bis er sicher war, dass sie einen Marsch um seine linke Flanke in den Rücken seiner Linie planten. Nun, sie würden von einem angemessenen Empfangskomitee erwartet werden.
Bis dahin standen ihm in einer langen Reihe die Ordenskrieger mit irgendeinem Helden, die Pikeniere mit einem weiteren Offizier, eine fahrende Festung, eine Kanone und eine Reihe Armbrustschützen gegenüber.
"Ha --- TSHOU" - schon wieder wäre Khazzar fast aus dem Sattel gefallen, als seine Wyvern lautstark nieste und sich dabei aufbäumte. Bisher hatte er gar nicht gewusst, dass sich diese Tiere erkälten konnten, aber die vielen nassen Tage und die ausgedehnten Erkundungsflüge waren wohl doch zu viel gewesen. Es war jetzt aber egal, heute würde Khazzar die letzten Menscheneinheiten hinwegfegen, ihre Dörfer plündern und seine Kämpfer wieder in heimatlichere (und trockenere) Gefilde zurückführen.
1. RundeKhazzar belegte seine Orkgarde mit einer Steinhaut, gleichzeitig wurden die Pikeniere von Malagor mit der magischen Parade versehen. Beide Linien rückten vor, nachdem sich die Geschütze auf beiden Seiten ein ersten Duell geliefert hatten. Der Austausch von Kanonenkugeln hinterließ zwar keinen Schaden, aber eine sichtlich erschrockene Wyvern - die Falkaune hatte das Katapult weit verfehlt, und die Wyvern beinahe getroffen [uns wurde erst beim Nachblättern klar, dass mit etwas Glück ein Kugelgeschoss ein Großelement komplett vernichten kann...].
2. Runde
Bevor sich Khazzar auf die Pikeniere warf, versuchte er, schon einmal einen von ihnen mit Clanngett's Hammer niederzu- "HAA - TSHOUUU" brüllte der Wyvern und wand sich in ganzer Länge. Khazzar konnte gerade noch die Zügel packen und sich um sein liebes Leben bangend festklammern, der gerade begonnene Zauberspruch verpuffte wirkungslos und Khazzar spürte, wie ihn alle magische Kraft in einem Augenblick verließ [Zauber verpatzt, alle Magiepunkte verloren...].Wütend ließ er die Wyvern in die Reihen der Piken prallen, aber mit wenig Erfolg. Als er sich umsah, sah er die Orkgarde in wirrer Unordnung der fahrenden Festung ausweichen, die sie zu überrennen versuchte. Entnervt ließ er sein Reittier nach den ersten Attacken sofort in große Höhe aufsteigen.
Er bemerkte nicht, wie das nass gewordene Seilzeug des Katapults quietschte und krächzte und das nächste Geschoss nur einen kleinen Sprung in das nächste Schlammloch ein paar Meter vor dem Geschütz machte ['2' beim Trefferwurf], nahm aber zufrieden zur Kenntnis, dass sich die Oger unter Brallguts Anleitung diszipliniert zurückhielten und nach links wandten, um die Lanzenreiter in Empfang zu nehmen, die ab sofort jederzeit auf der linken Flanke der Orks erscheinen konnten.
Malagor, der inzwischen auch die 'plitsch' Ordenskrieger mit der magischen 'plitsch' Parade versehen hatte, konnte sich 'plitsch' ein Grinsen über das offensichtliche Missgeschick Khazzars nicht verkneifen 'plitsch', - wenn nur nicht der elende Dauerregen seinen Hut bereits total durchnässt 'plitsch' hätte und ihm ständig Tropfen in den Bart oder die Augen 'plitsch' spritzen ließe... Er würde sich erst einmal zurückhalten und seine magische Energie 'plitsch' regenerieren lassen. Nur den Helden Dar Kilmor rüstete er noch mit 'plitsch' der magischen Parade aus.
Die Besatzung des Ork-Katapults hatte unter den strengen Augen des Kommandanten Pengbumm Salpeterfaust in Rekordzeit die nassgewordenen Seile durch trockene ersetzt. Sie waren allerdings so schnell ans Werk gegangen, dass sich in der Eile das Goblinmaskottchen Freddy in die Vorspannvorrichtung verhedderte. Der nächste Schuss beförderte das Geschoss in die falsche Richtung und Freddy so zielgenau auf den Kopf von Pengbumm, dass dieser in eine zweitägige Besinnungslosigkeit verfiel ['1' beim Trefferwurf]. Damit hatte das Katapult seinen letzten Einsatz in dieser Schlacht (und Pengbumm vorläufig seinen letzten Einsatz als Kommandant...)
Gleichzeitig war auch die Besatzung der Falkaune verzweifelt bemüht, die Lunten trocken zu halten, aber als sie ihren letzten Satz Lunten herausgeholt hatten [Trefferwurf '3' in Runde drei und vier!] war schon keiner der Gegner mehr klar zu sehen, da alle Einheiten im Nahkampf verkeilt waren. Außer einem kurzen und wenig wirkungsvollen Angriff von Khazzar mit seiner Wyvern erlebten sie an diesem Tag nichts erzählenswertes mehr.
In dem Wäldchen in der Mitte des Feldes entspann sich ein äußerst langwieriger Nahkampf zwischen Pikenieren und Orkgarde. Leider war Khazzar nicht mehr dazu gekommen, 'Verdorrte Ohren' auf die Garde zu sprechen, so dass die Harpyien mit ihrem Gesang Freund und Feind in gleicher Weise lähmten [allerdings hätten sie nach den Regeln der 2. Auflage eigentlich als Einheit zusammenbleiben müssen]. Die Pikeniere schrumpften zwar etwas schneller dahin als ihre Gegner, hielten ihre Stellung aber standhaft und unerschrocken [mehrere schwierige Verlusttests geschafft].
'Plitsch' Malagor spürte nach einer Zeit der Ruhe die magischen Kräfte wieder 'plitsch' zunehmen. Er machte sich auf den Weg in Richtung Armbrustschützen, die sich bald 'plitsch' mit den Ogern herumschlagen mussten. Unterwegs wollte er noch die 'plitsch' Pikeniere von der Qual befreien, dem lähmenden Gesang der Harpyien ausgeliefert 'plitsch' zu sein, aber als er versuchte, sich auf den ungewohnten Spruch 'Taubheit' zu konzentrieren 'plitsch' (warum kam er sich eigentlich immer als Fließbandproduzent 'plitsch' von Magischen Schilden und Paraden vor, und was zum Werauchimmer war ein Fließband? 'plitsch'), da 'plitsch plitsch platsch' schwappte die inzwischen mit Wasser ganz angefüllte Hutkrempe über, mitten über sein Gesicht, und vor lauter Schreck verlor er nicht nur die Kontrolle über den Spruch, sondern auch jegliche Konzentration zum Zaubern in den nächsten anderthalb Stunden [Spruch schiefgegangen, 'keine Zauber, kein Ruhen für diese und die nächsten zwei Runden'].
Auf der rechten Seite der Orks hatten sich die gepanzerten Oger, von Armbrustbolzen und Pfeilen der fahrenden Festung gespickt und auf die Hälfte reduziert, nach einem kurzen Scharmützel mit den Armbrustern wieder in den Wald zurückgezogen, wo sie im schützenden Halbdunkel der Bäume (und platschnass von den dicken Tropfen, die von allen Zweigen herunterspritzten) das Ende der Schlacht abwarteten.
In der Mitte verstanden die Harpyien endlich, was Wahngrok ihnen verzweifelt zu signalisieren versuchte, und hörten auf zu singen. Das beschleunigte das Ende der Pikeniere im Nahkampf gegen die Überzahl, die sich aber trotzdem bis zum Einbruch der Dämmerung wehrten und erst ganz am Ende der Schlacht die Flucht ergriffen.
Auf der linken Flanke der Orks trieben die Ordenskrieger Myrlak Schritt für Schritt zur Seite, bis er sich ein Herz fasste und [regelwidrig, wie wir nach dem Spiel feststellten] die Krieger überrannte und sich so etwas Raum schaffte (allerdings ohne einen der Krieger unter die Füße zu bekommen).
Khazzar begab sich, immer noch mit brummendem Schädel von dem schiefgegangenen Zauber und etwas wackelig im Sattel seiner verschnupften Wyvern, langsam auf den linken Flügel zu seinen Ogern. Wo blieb denn der erwartete Flankenangriff der Lanzenreiter? Sollte er sich in seinen Beobachtungen getäuscht haben, und die Reiter waren abgezogen?
Als das regenverhangene Grau des Tages schon anfing, in eine noch grauere Abenddämmerung überzugehen, kamen sie endlich hinter den Ogern zum Vorschein: schlammverspritzte, durchnässte, erschöpfte Lanzenreiter. Die Wappenfarben auf den Tüchern der Pferde und den Harnischen der Ritter waren schon nicht mehr zu erkennen - sie hatten sich stundenlang durch knietiefen Schlamm geschlagen, zeitweise die Pferde am Zügel geführt und schon fast die Hoffnung aufgegeben, noch auf dem Schlachtfeld anzukommen [die Einheit kam tatsächlich erst in der letzten möglichen Runde, der sechsten, auf dem Spielfeld an].
Von den Ogern erwartet, hatten sie dann nur Zeit, ihre lange Reihe der Straßenkolonne links umzuwenden und sich auf den Gegner zu werfen. Sie waren aber so erschöpft, dass sich schon nach kurzen Nahkampf Lücken in der dünnen Reihe der Ritter zeigten und sie entnervt wieder die Flucht ergriffen [da die Lanzenreiter aus dem Rücken der Oger angriffen, haben wir sie nach dem ersten fehlgeschlagenen Verlusttest nicht in Richtung der Imperiumsgrundlinie fliehen lassen, sondern direkt von den Ogern weg und damit gleich wieder von Spielfeld. Ob das so richtig ist?]
In der einbrechenden Dämmerung wandten sich die Oger dann gegen die Ordenskrieger, die Myrlak vertrieben hatten und nun stark geschwächt noch einige Zeit den übergroßen Gegnern Paroli boten, bevor sie sich durch Flucht und Sammeln auf eine sichere Entfernung zurückzogen.
Khazzar hatte noch versucht, in den Nahkampf einzugreifen, aber das letzte Aufbäumen seiner Wyvern kam nicht von ihrer Erkältung, sondern von den magischen Pfeilen [wohl nach zweite Auflage als Gegenstand aus dem Kompendium eigentlich gar nicht erlaubt :( ], mit denen die Besatzung der fahrenden Festung das von vielen Kämpfen geschwächte Untier endgültig zur Strecke gebracht hatten. So fand er sich plötzlich am Boden wieder, zu weit von den letzten Scharmützeln entfernt um noch einzugreifen.
Die letzten Harpyien wurden von den Bogenschützen auf der Festung und den ansonsten untätigen Armbrustern niedergestreckt, und die beiden Armeen zogen sich geschwächt, bis auf die Knochen durchnässt und mit Schlamm bedeckt in ihre jeweilige Heimat zurück.
Dar Kilmor hatte nicht das Gefühl, einen glänzenden Sieg errungen zu haben, zu groß waren die eigenen Verluste (und von 'Glänzen' konnte in seiner dreckbespritzten Armee ohnehin nicht die Rede sein). Aber immerhin war wieder einmal ein Ansturm der plünderhungrigen Orks abgewehrt und die Menschen hatten gezeigt, dass sie auch in dieser unwirtlichen Gegend mit dauernd regenverhangenen Tälern in der Lage waren, ihre Siedlungen zu schützen.
Wie oft würden sie noch in dieser Weise ihre Dörfer verteidigen müssen? Dar Kilmor erwägte ernsthaft, sich in der Provinzhauptstadt um entsprechende Unterstützung zu bemühen und mit einer Expedition in das Orkland die Plünderer einzuschüchtern und von weiteren Raubzügen abzubringen...
Wir haben das Spiel als unentschieden gewertet - nach den Regeln im Regelwerk (jeder bekommt die Punkte für ganz vernichtete oder vom Tisch geflohene Einheiten gutgeschrieben) hätten die Orks ganz knapp gewonnen, nach den Turnierregeln (auch teilweise vernichtete Einheiten zählen für den Gegner, und zwar pro vernichtetes Element; in 1200 Punkteschlachten muss einer 150 Punkte mehr vernichtet haben als der andere, sonst ist es unentschieden) hätte das Imperium einen Sieg knapp verpaßt.
Copyright Notice: Dieser Bericht ist (C) Klaus Herrmanns 2001. Ich behalte mir alle Rechte daran vor. Bitte nur zum Privatgebrauch weitergeben und mich (koljag@SPAMBLOCKyahoo.com) informieren, wenn der Artikel anderweitig verwendet werden soll (wenn ich das erfahre und mein Name und eine Notiz wie diese erscheint, ist das ja kein Problem).
Die Bilder wurden mit den Powerpointvorlagen von Christian 'Firehawk' Reznicek erstellt, vielen Dank für die Weitergabe dieser tollen Materialsammlung!
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