Freitag, 31. Juli 2009

Goldener Goblin 2001

So, jetzt mal was anderes: eine Zeitlang habe ich in den einschlägigen Demonworld-Foren lustige Beiträge gesammelt und am Ende des Jahres eine Auswahl präsentiert. Die besten bekamen den "Goldenen Goblin" als Auszeichnung.

Hier ist die Zusammenstellung von 2001 - Achtung, die erwähnten Weblinks sind inzwischen obsolet (Statt auf der im Artikel erwähnten Spur Rhagais trifft sich die Demonworld-Community inzwischen auf Demonweb, und der Speicherort der DW-Internetleiter macht demnächst zu).

Also viel Spaß, Film ab (Fortsetzung folgt)!

Die meisten Einwohner der Demonworld haben schon von den Ork-Erzählerngehört, die an den Lagerfeuern der Grünhäute von heroischen Siegen undepischen Niederlagen ihrer Clans erzählen.

Aber kennt Ihr auch die Erzählerrunde, die im Forum der Spur Rhagais(http://www.spur-rhagais.de) von den Heldentaten aller Völkerberichten? Oder besser gesagt, die Stunden um Stunden dunkler Nächte an schwach flackernden Feuern mit Heulen und Wehklagen über Erscheinungstermine und Spielbalance verbringen, bis sie ganztrübsinnig werden?

Um sie ein wenig aufzuheitern, beginne ich, Kolja, ewig erfolgloser imperialer und elfischer Hilfsgeneral und Halter der Demonworldleiter(http://www.geocities.com/koljag/minis/laddercurrent.htm) in diesem Jahr mit der Verleihung des Goldenen Goblin an diejenigen Forumserzähler, die aus Versehen (oder absichtlich :) außer Weinen und Zähneklappern im Jahr 2001 auch mal was Lustiges gesagt haben und damit die Lauschenden an den Lagerfeuern der Spur erheitert haben.

Begrüßt also mit mir die Kandidaten zur Verleihung des GoldenenGoblin, zu dem im Jahr 2001 Beiträge in den folgenden Kategorien antreten (Applaus):

- bester Beitrag zu Kultur und Sitten der Völker der Demonworld
- beste Retourkutsche
- beste Einheit oder Einheitendiskussion

Wir beginnen die Preisverleihung mit der ersten Kategorie (Gelächter auf den hinteren Reihen, Zwischenrufe "bis eins zählen kann erja..."), dem Goldenen Goblin für die tiefsten Einblicke in die Völkerkunde, Sitten und Gebräuche der Demonworld.
Der bronzene Goblin für eine Anekdote, die jedem Zwergengeneral bekannt vorkommt, geht an Daniel, den GUvE für einen Beitrag aus einer Diskussion über Zwergenhelden:

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Eine ähnliche Frage habe ich mir schon bei meinen Zwergen Helden/ Befehlshabern gestellt.
"Schnell, die Clanveteranen brauchen Unterstützung! Ich schicke einfach Flopsi den Grubenzwerg zur Hilfe." 7 Züge später, Flopsi derGrubenzwerg ist auf der gewünschten Position angekommen: "Oh, alle schon tot. Naja, vielleicht das nächste Mal..."
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Auch der silberne Goblin für Völkerkunde wird für einen Beitrag ausder reichen Kultur der Zwerge verliehen, jede Ähnlichkeit mit Völkern der echten Welt ist rein zufällig (besonders wenn der Name des Volkes mit DEU anfängt und mit TSCH aufhört). Applaus für den Zwergengeneral Michel für folgenden Beitrag:

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Waere es nicht sinnvoll, wenn die Torwachen zuerst die Fahrzeugpapiere kontrollieren wollten, bevor sie von einem Streitwagen ueberrannt werden ? ;-)
"Fahren eines Streitwagens ohne Fuehrerschein... oh, oh, ... in Tateinheit mit Gefaehrdung andererSchlachtteilnehmer... Missachtung der Halteaufforderung ... ohohoh!..." :-)
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(Applaus, Gelächter von den Militärpolizisten der Zwerge, Buhrufe aus den Südprovinzen des Imperiums)

Und nun, meine Damen und Herren, gratulieren Sie mit mir dem ersten Gewinner eines goldenen Goblin für folgenden Einblick in die okkulten Praktiken der schauderlichen Eisfürsten von Isthak unter ihrem korrupten Herrn, dem Halbelfen Rhagai. Der Preis geht an (Tusch, Applaus) Thomas für folgenden Beitrag:

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>> Ich sollte mir mal meine Musiksammlung noch mal genauer angucken und nach versteckten Botschaften durchforsten. Hat irgendjemand eine Idee, wie man CDs und MP3s rückwärts abspielt?
Is ganz easy! Einfach in WAV-Datei umwandeln (Kann man mit WinAmp oder div. Tools im INet) und dann im Audiorecorder von Windows/Microsoftöffnen. Dort unter Effekte->Rückwärts abspielen auswählen ;)
Und schon hören wir alle die geheimen Botschaften Rhagais... Aber vorsicht! Zuviel Genuß von Rhagais grausam-süßer Stimme läßt die Haare sprießen, die Hauer wachsen, die Klauen größer werden... Und eh ihr euch verseht seid ihr schon ein 1a Tiermenschen Berserker...
Tja, sollte euch sowas passieren wählt einfach 0800-ISTHAK-RULEZ und wir bringen euch in den schönen kühlen Norden ;-)
(Muahahaha.... Meine elfische Sicherheitsschwadron wird diese niederen Diener in die Verliese werfen, wo sie hingehören... und dann ist der Weg frei für uns Elfen....
THE ELF WILL RISE AGAIN! Gruß,Tom
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Wir fahren fort mit der Kategorie für geistreiche Erwiderungen auf mehr oder weniger geistreiche Auslassungen anderer, der besten Retourkutsche.

Der bronzene Gobbo für die beste Retourkutsche geht (Trommelwirbel) an Stompy, der in einer Diskussion über die Bewegungsweite neuerfundener Zwergenhelden bemerkte:

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>>Auch die Bewegungsweite muesste vielleicht noch verringert werden - dann kommt er allerdings gar nicht mehr recht vom Fleck... :-/
Wenn man die Bewegung noch weiter runterschraubt ist er eher ein Geländehindernis, als eine Persönlichkeit. :D
MFG Stompy
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Den silberne Gobbo für die beste Antwort mit "Häääh??"-Faktor geht an Daniel, den GUvE für folgende kryptische Assoziationskette auf eine ebenso kryptische Randbemerkung von Thorin:

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>>Würde ich S.R. heißen, hätte ich eine Kelle mit dem Wort R...... darauf in der Hand.
>>
>>Gruß Thorin

S.R. !?!Meinst Du etwa den legendären Siegmund Rölz, der 1912 den aufblasbaren Quorl mit Klappziegelautomatik erfunden hat und der nach seiner Gefangennahme 1927 zu Kemal Atatürk sagte: "Gib mir Döner oder die Freiheit!"?
WOW!!! Du kennst aber berühmte Leute...
Daniel Briel (der GUvE)
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Und der goldene Gobbo für die beste Antwort geht an (Trommelwirbel, Tusch) Michel für seine Demonstration zwergischer Bodenständigkeit in Reaktion auf den musikalischen Beitrag, der Thomas den obigen goldenen Gobbo einbrachte:

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>>THE ELF WILL RISE AGAIN!
Was? Der Elf will schon wieder Reis?!Der soll erstmal dafuer arbeiten!
Das kommt davon, wenn man jahrhundertelang immer nur auslaendischesMusikgedudel hoert.
Gut dass wir Zwerge den Takt der Musik mit unseren Haemmern beim Arbeiten vorgeben und dieses Spitzohr Rhagai niemals irgendwelche beratende Funktion bei Hofe hatte und niemals einem Zwerg irgendwelche Zauber einfluestern konnte, von unnatuerlichen Paarungen mal ganz zuschweigen.
Nach 100 Jahrten wird auch der singende Zombie wieder verstummt sein.
michel
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(Applaus, besonders aus der Ecke der kleingewachsenen Bartträger im Publikum). Danke, Danke, und Glückwunsch an Michel für den zweiten Goldenen Goblin der Forumsgeschichte.

So, liebe Zuhörerinnen und Hörer, jetzt geht es dann ans Eingemachte, schließlich sind die Erzähler an Rhagais Lagerfeuern alle erfahrene Veteranen, die nach einem guten Bier oder zehn auch mal ihre geheimen Taktikpläne und sonstige strategische Ideen ausplaudern.

Der bronzene Gobbo für die beste Einsicht in den Lebenszweck bestimmter Einheiten geht an Michel für folgende Interpretation (Applaus):

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Die kleine Kanone (Durims Hammer) dient den Zwergen mehr zur Orientierung: Von wo die schiesst, ist unsere Seite. Schaden wird damit nur in seltenen Faellen angerichtet. Aber es ist wahr: Zwerge ohne Artillerie fuehlen sich ungluecklich.
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Der silberne Goblin wird für einen Entwurf eines Orkhelden verliehen, der einen bdeutenden Beitrag zur Spielbalance liefert. Er geht an (Grunzen und Applaus aus der grünen Ecke) Daniel, den GUvE für seinen neuen Helden:

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Grunzhold Pansenbub. Aufzustellen aus den Armeebereich Clanngett. Grunzhold Pansenbub ist ein **** Befehlshaber und *** Schamane. Er kann sich keiner Einheit anschließen und niemanden aus der Ferne befehligen. Da er ohne Zunge geboren wurde, ist es ihm unmöglich einen Zauberspruch zu wirken. Sollte der Spieler trotzdem mit ihm zaubern wollen, muß er in jedem Fall für einen magischen Patzer auf der Patzer-Tabelle würfeln. Bewaffnet ist Grunzhold Pansenbub mit der magischen Schöpfkelle von Hrsl, die bei einem Treffer dem Gegner 2 Lebenspunkte und Grunzhold Pansenbub 3 Lebenspunkte raubt. Die Rekrutierungskosten liegen dann etwa bei 600 Rekrutierungspunkten. Des weiteren gibt es dann noch folgende Einschränkung: Sollte ein Orkheer nicht gewillt sein Grunzhold Pansenbub aufzustellen erhöht sich der Mindestprozentsatz von Standard-Einheiten auf 65%. Ich wette, dann würde niemand mehr Orks spielen wollen. ;-)
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Und nun, Damen und Herren, Zombies und Dämonen, bitte ich um einen herzlichen Applaus für den Gewinner des goldenen Goblins für die beste neue Einheit, verbunden mit dem Sonderpreis für den besten Forumsbeitrag 2001. Er geht, wie bereits so viele andere Auszeichnungen dieses Jahres, an den nordischen Zwergengeneral Michel für folgende furchteinflößende Einheit, die wir sicher alle gerne mal auf dem Schlachtfeld sehen wollen, egal ob auf unserer oder der gegnerischen Seite (Johlen, 'Prost' und 'Hiho' Rufe und tosender Applaus von den anwesenden Zwergen, wissendes Nicken, Grinsen und freundlicher Applaus von den imperialen Recken):

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Imperiales Musikkorps
Die Einheit besteht aus drei kampffaehigen Elementen, einem Element mit Dirigent und vier weiteren Kaempfern, einem Element mit Schellenbaum, Bannertraeger und zwei weiteren Kaempfern und fuenf Elementen mit je vier Musikern. Ausgeruestet sind sie mit Behelfswaffen (Trommelschlaegel etc.) und Lederruestung und haben eine Moral von 12. Wegen der fuenf Elemente Musiker haben sie aber in voller Besetzung sechs Manoever und auch das Sammeln eines fliehenden Musikcorps stellt normalerweise kein Problem dar. Wenn der Dirigent gefallen ist, erhoeht sich der Furchtfaktor des Musikcorps auf 3.
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Einen besonderen Applaus für diese kreative Erweiterung der Demonworld, und ein Kompliment an alle, die durch diese und ähnliche Beiträge zur Stimmung im Forum beigetragen haben. Möge sie auch andere Erzähler dazu ermuntern, in ihre tragischen Elegien über ihr Hobby auch die eine oder andere humorige Einstreuung einzubauen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit, Damen und Herren. Während Sien ach Hause gehen, spielen wir als Abspann noch Rhavandors Weihnachtslied. Kommen Sie gut nach Hause und freuen Sie sich mit mir auf die nächste Preisverleihung zum Goldenen Goblin 2002...

Ich verabschiede mich von Ihnen und lade Sie zum Weiterlesen und Diskutieren ein in das Forum der Spur Rhagais. Bis bald!

*****
Advent, Advent ein zweites Lichtlein brennt.

Nun tut sich weit in dieser Welt,
Ein Spiel, daß uns ganz gut gefällt !
Ein Spiel mit kleinen Männchen drauf,
und vielen großen Fiechern auch !
Da wird gekämpf, da wird geschossen,
Der Gegner mit Pfeilen und Feuer übergossen !
Da wird geschlachtet und geflohen,
der Gegner lacht und sieht's mit Hohn,
da klappern Skelette, da gehen Ritter !
Bei Bel Ludain wird's richtig bitter !
Da gibt's Magie da gibt es Schnee,
ein Bild, daß ich nicht gerne seh !
JA dieses tolle Spiel ihr Leut,
kennt ihr als beliebtes Demonworld !

Und doch ist diese wilde Zeit,
die Zeit der großen Besinnlichkeit !
Legt hin Eure Waffen, legt nieder die Wut,
Bei Plätzchen und Glühwein geht es uns gut !
Da freut sich auch zur Weihnachtszeit,
jeder über wenig Streit.
Und wer dann auch noch unterm Weihnachtbaum,
findet seinen Einheits-Traum.
Der weiß genau im nächsten Jahr
Gewinnt er die Eishexe... WUNDERBAR !
So denkt bei all dem bösen Kriegen,
auch an des Weihnachts schönen Frieden.
Und laßt die Waffen ein wenig ruhn,
um es dem Gegner 2002 doppelt anzutun.

Ich sehe mich in 2002 vor jedem Gegner vor,
mit Weihnachtlichen Grüßen, Euer Rhavandor !

Spielbericht: Jorghan's Strafexpedition

Jetzt mal wieder ein alter Spielbericht: die Fortsetzung der in der Schlammschlucht begonnen Geschichte.

Aufstellungen
Orks: Ferniak mit magischer Waffe, Farran, Wahngrok mit Stiefeln Ulgroms, Ugh, Erzähler, Oger, gepanzerte Oger, Throigar Bronzeriesen, Orkgarde, Goblin-Spinnenreiter

Imperium: Jorghan der Paladin, Adlige Lanzenreiter, Adlige Armbrustschützen, Pikeniere, Dar Kilmor, Drachenreiter, Provinz-Armbrustschützen, Kampfstierherde, Malagor

Die Schlacht
Jorghan blickte mit einer Mischung aus Zuversicht und Besorgnis über das Schlachtfeld, auf dem sich heute der Erfolg oder Mißerfolg seiner Expedition in das Orkgebiet jenseits der Grenzen der Ostprovinz entscheiden würde. Nachdem den Menschen im Südosten die ständigen Überfalle zu viel und die Abwehrschlachten zu zermürbend wurden, hatten ihn Vertreter der Region gebeten, die Orks im eigenen Land zu stellen und dort so empfindlich zu treffen, daß sie ihre Raubzüge in Zukunft unterließen. Unter der nominellen Führung eines etwas ältlichen, aber liebenswürdigen lokalen Adligen waren sie ausgezogen, aber er wußte genau, daß die Männer auf ihn blickten, um Zuversicht für die kommende Schlacht zu gewinnen.

Er hatte mit einem Trupp zuverlässiger Ritter einen Keil auf der rechten Flanke seiner Armee gebildet. Auf seinem Flügel würde er hoffentlich schnell mit den Goblins ihm gegenüber aufräumen und dann die Linie der Grünhäute von der Seite her aufrollen. Auf dem linken Flügel würden die Kampfstiere das selbe zumindestens versuchen - vorausgesetzt es gelänge ihrem Anführer, sie in den Gegner zu treiben und vom Niedertrampeln der eigenen Einheiten abzuhalten...

Eine solide Mischung von adligen und lokal angeworbenen Soldaten, Armbrustschützen und Pikenieren angeführt von dem braven, aber nicht besonders furchterregenden Dar Kilmor stand in der Mitte. Entscheidend war, wie lange sie dort stehen würden - die Orks waren mit einer furchterregenden Ansammlung von muskelbepackten Ungetümen, Ogern und sogar einigen der berüchtigten Throigar angetreten, und die einzigen Grünhäute waren die Elitetruppe der Orkgarde in der Mitte der Schlachtreihe und die Spinnenreiter gegenüber von Jorghan. Der einzige den Männern bekannte Schrecken, Khazzar auf seiner Wyvern, war gar nicht aufgetaucht - stattdessen führte sein Bruder Ferniak die Orks. Wenn die tapferen Verteidiger der Menschheit da zu früh kalte Füße bekamen, würde auch ein Durchbruch der Ritter auf der rechten Flanke zu nichts nütze sein.


1. Runde
Auch der Magier Malagor machte Jorghan eher Sorgen. Seit der Schlacht in der Schlammschlucht wurde der ohnehin schon greise Zauberkundige von einer chronischen Grippe geplagt und machte einen elenden Eindruck.

Bereits in den ersten Minuten der Schlacht bestätigte sich Jorghans Vorahnung - der alte Magier wurde bereits bei dem ersten Versuch, einer Einheit mit der magischen Parade eine längere Lebensdauer zu geben, von einer magischen Entladung umblitzt und löste sich in einer Rauch- und Feuerwolke auf. Das fing ja gut an - hoffentlich betrachteten die abergläubischen Provinzsoldaten das nicht als ein schlechtes Omen. [Dieser üble Zauberpatzer - und das ohne Schicksalsgemme :( - sollte mein größtes Pech in dieser Schlacht bleiben, für die restlichen Kämpfe konnte sich nur mein Gegner mit Recht über Würfelpech beklagen.] Nun ja, so mußte eben der blanke Stahl den Tag entscheiden - dem Paladin und seinen Rittern schien das ohnehin die ehrlichere Art der Auseinandersetzung. Trotzig klappte Jorghan das Visier herunter und setzte sich an die Spitze des Ritterkeils, um die Spinnenreiter niederzureiten.

Ferniak verteilte unterdessen Steinhaut an die umgebenden Einheiten und trieb seine Oger und Riesen in die Schlacht. Nicht genug, daß sie ohnehin nur langsam über das Feld stampften, sie waren auch von den vielen Armbrustträgern ihnen gegenüber so beeindruckt, daß sie noch langsamer vorrückten als ohnehin.

So waren die ersten Zusammenstöße den Flanken vorbehalten. In der rechten Flanke von Jorghan's Keil tauchte unvermittelt Wahngrok auf, der sich dank seiner Stiefel schneller auf die Ritter warf, als diese erwartet hatten. Gerade noch rechtzeitig löste sich Jorghan von der Spitze seiner Truppe, um seinerseits Wahngrok in den Rücken zu fallen. In dem folgenden Getümmel gelang es den Rittern nicht nur, die Spinnenreiter in Schach zu halten und schließlich in die Flucht zu schlagen, auch Wahngrok fiel nach vergeblichen Versuchen, sich durch die ihn umringenden Ritter herauszuschlagen. Jorghans Ruf war wieder einmal bestätigt, und wenn die Mitte hielt, würde er mit den verbleibenden Rittern rechtzeitig dort erscheinen, um die Schlacht zu entscheiden.

Auf der anderen Seite des Schlachtfeldes warf sich der Orkheld Farran Rotpelz auf seinem treuen Wolf todesmutig der anstürmenden Kampfstierherde entgegen.

3.-4. Runde
Farran konnte die ihn umgebende Meute aber nur kurz aufhalten, und die Oger hinter ihm hatten sich zögerlich in Richtung Mitte gewandt, als ihnen schon die Kampfstiere im Nacken saßen und sie schließlich in ungestümem Kampfrausch zerschlugen und zum ungeordneten Rückzug trieben.

Alles würde sich also in der Mitte entscheiden, wo die fast unbezwingbaren Elitetruppen der Throigar und der Orkgarde unter der Führung des Clanngett langsam auf die Männer des Expeditionsheers zustampften.

Beide Einheiten spürten auf ihrem Anmarsch den feurigen Atem des hinter ihnen gelandeten Drachen, der glatt zwölf Orkgardisten [drei Elemente] wegblies und drei der Bronzeriesen versengte [sprich den ersten Trefferpunkt verpaßte].


Danach jedoch stieß die Orkgarde auf die Pikeniere und schlug sie nach heißem Kampf hin und her zurück. Zwar sammelten sich die wenigen verbliebenen Pikenträger später noch zu einem verzweifelten zweiten Angriff auf die Orkelite, aber nur um sofort wieder zurückgeworfen zu werden.

Direkt im Anschluß verwickelten die Gardisten die überraschten Provinz-Armbruster in einen Nahkampf - die verblüfften Bauern hatten sich bei dem Versuch, die Oger in ihr Schußfeld zu bringen, zu nah an das wogende Gefecht auf ihrer Rechten gewagt. Aber dann wurden aus den Bauern, an denen das einzige militärische ihre Schußwaffen waren, die Helden des Tages. Nachdem die Pikeniere schon etwas Zeit herausgeschunden hatten, behielten die Armbrustschützen im Nahkampf gegen die Orkgarde länger die Nerven, als es ihre Anführer je für möglich gehalten hätten [drei Nahkampfrunden gegen Garde plus Ferniak nicht geflohen! Allerdings hat es geholfen, daß Ferniak bei drei Angriffen eine 18 und eine 20 würfelte...]

5.-9. Runde
Während auf den Flanken die Kampfstiere die Oger niedertrampelten und Jorghan ihre gepanzerten Mitkämpfer schlug, wogte der Kampf um die imperiale Mitte weiter. Das tapfere Aushalten der Bauernsoldaten brachte wertvolle Zeit für die adligen Armbrustschützen, mit ihren Geschossen weiteren Throigar die ersten Wunden zuzufügen, und die gepanzerten Oger in Schach zu halten, bis sie von dem siegreichen Jorghan und seinen Rittern niedergehauen wurden. Auch der Drachenreiter tat seinen Teil dazu, die großgewachsenen Hilfstruppen der Orks in die Flucht zu schlagen.

Der einzige Wermutstropfen für die imperialen Truppen war der Pfeiltreffer von Ugh's Bogen, der ihren von den Orkgarden bereits verwundeten General Dar Kilmor niederstreckte.
Beim Einbrechen der Dunkelheit [Ende neunte Runde] waren alle Oger in die Flucht geschlagen, und die angeschlagenen, aber noch nicht vernichteten Orkgardisten und Riesen in der Mitte sahen sich eingekreist von Lanzenreitern, einer kompletten Einheit gepanzerter (adliger) Armbrustschützen, dem siegreichen Helden Jorghan und dem fast unversehrten Drachenreiter.

Bei ihrer Rückkehr in die heimischen Dörfer würden sie im nächsten Ork-Kriegsrat sicher nicht empfehlen, so schnell wieder in die Provinzen des imperialen Südostens einzudringen.

Froh, die Begegnung mit den riesenwüchsigen Gegnern überstanden zu haben, und ihnen dabei sogar etwas Respekt eingeflößt zu haben, zogen die menschlichen Soldaten wieder heim zu ihren Bauernhöfen und Kasernen. Nur die Männer, die den aufgebahrten Leichnam Dar Kilmors nach Hause trugen, strahlten nicht so siegesgewiß. Jedenfalls hofften sie nach diesem Erfolg alle auf ein paar friedlichere Jahre - dann wäre auch das Opfer des alten Adligen nicht umsonst gewesen.

Jorghan der Paladin und seine Ritter trennten sich direkt an der Grenze des Imperiums von den heimkehrenden Siegern, um zu neuen Taten aufzubrechen...

Copyright Notice: Dieser Bericht ist (C) Klaus Herrmanns 2001. Ich behalte mir alle Rechte daran vor. Bitte nur zum Privatgebrauch weitergeben und mich (mailto://koljag@SPAMBLOCKyahoo.com) informieren, wenn der Artikel anderweitig verwendet werden soll (wenn ich das erfahre und mein Name und eine Notiz wie diese erscheint, ist das ja kein Problem).
Die Bilder wurden mit den Powerpointvorlagen von Christian 'Firehawk' Reznicek erstellt, vielen Dank für die Weitergabe dieser tollen Materialsammlung!

Donnerstag, 30. Juli 2009

Demonworld Minis: Elfen

So, Fortsetzung der Demonworldbilder. Eine meiner größeren Armeen sind die Elfen (die Einheiten bei Demonworld sind ja zwischen 12 und 24 Figuren stark, die Bilder hier zeigen immer nur ein paar Minis pro Einheit, wegen der Details und weil sie so leichter zu fotografieren bzw scannen waren).

Es geht los mit leichten Truppen, den Waldelfen (sogenannte Thanaril) Plänklern.


Dann kommen die Bogenschützen, das sind ja in allen Fantasywelten die Leib- und Magentruppen von ordentlichen Waldelfen.

Dann gibt es Speerträger (auf Bild klicken bringt eine Version in besserer Auflösung hoch):

Und dann noch die Jäger, eine der flexibelsten Thanarileinheiten (können gut schießen und gut kämpfen).

Fortsetzung folgt.

Samstag, 25. Juli 2009

Historische Zinnfiguren

So, jetzt mal was anderes: Historische Flachfiguren (30 mm), nicht zum Spielen sondern eher zum Anmalen und Anschauen. Die meisten habe ich wie allgemein üblich mit Ölfarben bemalt.

Es geht los mit ein paar Uniformen aus napoleonischer Zeit, zuerst was Buntes: Mamelucken. Die hat Napoleon als Reisesouvenir aus Ägypten mitgebracht, weil sie so hübsch aussahen.

Es lohnt sich, auf das Bild zu klicken und sie in Originalauflösung anzuschauen.

Als nächstes ein paar französische Lanzenreiter (sogenannte Ulanen). Das waren die allerersten Flachfiguren, die ich in meinem Leben angemalt habe, das ist schon ewig her.


Zum Abschluß des napoleonischen Kapitels ein paar russische Infanteristen, diesmal auch wie meine Tabletopfiguren mit Wasserfarben bemalt.

Demonworld Minis: Isthak

So, jetzt kommen mal ein paar böse Buben aus dem Demonworld UNiversum: Isthak.

Da gibt es als Basis jeder Armee die Tiermenschen...

... und deren große Brüder, die Schneetrolle.

Sie werden angeleitet von den Eishexen, hier zwei Heldinnen / Anführerinnen:

 

Untote gibts bei Isthak auch, da habe ich aber noch keine Fotos. Als ein Privatprojekt haben einige Wiesbadener Spieler mal eigene Figuren kreiert, die Master wurden aus Teilen von Demonworld Metall- und historischen Plastikfiguren zusammengenagelt und dann selber abgegossen. Hier ein Offizier der Wiesbadener Untoten:

Demonworld Minis: Imperium

So, und damit man sich bei den Spielberichten mehr vorstellen kann, hier einmal ein paar erste Fotos von den imperialen Soldaten aus Demonworld (15mm Figuren!).

Anmerkung: die Bilder sind breiter als sie in diesem Blog dargestellt werden können - einfach draufklicken, dann sieht man die Figuren komplett (und etwas größer als im richtigen Leben).

Zu den imperialen Kerntruppen gehören die adligen Armbrustschützen (hier nicht mit Demonworld-Motiven sondern mit historischen Wappen deutscher Territorien).

Als nächstes kommen die Provinztruppen: Pikeniere (hier mit Flaggen aus der Schweiz)...

... und weitere Armbrustschützen, hier mit Orts- und Familienwappen aus Memmingen und Umgebung.


Außerdem gibt es spezielle Truppen aus den Grenzgebieten des Imperiums. Aus dem Osten kommen zum Beispiel berittene Bogenschützen und ganze Herden von Kampfstieren, die in die Schlacht getrieben werden.


Die Schlacht in der Schlammschlucht

So, das hier ist jetzt mal der erste meiner alten Spielberichte irgendwann aus den Jahren 2001-2003. Das Spiel ist Demonworld (IMHO das beste Fantasytabletop für Massen von Figuren, und nicht nur IMHO sondern de facto mit Abstand das Spiel mit den schönsten 15mm Figuren überhaupt - leider inzwischen aber auch nicht mehr auf dem Markt).

Aufstellungen

Orks: Khazzar auf Wyvern, Wahngrok der Schlächter, Brallgut Steinschädel; Oger, Gepanzerte Oger, Orkgarde, Harpyien, Katapult, Myrlak Wolkenkoch

Imperium: Dar Kilmor, Khelben, Ordenskrieger zu Fuß, Pikeniere, Falkaune, Fahrende Festung mit Langbogenschützen (mit 'Magische Pfeile'), Adlige Armbrustschützen, Adlige Lanzenreiter (versuchen einen Flankenmarsch in die linke Flanke der Orks)

Sonderregeln: Imperium versucht einen Flankenmarsch mit einer Einheit. Kompendiumsgegenstände sind erlaubt. Der Regen ist 'nur' erzählt, ohne besondere Regeln (aber mit passenden Ereignissen...)

Die Schlacht

Khazzar blickte nass, aber zufrieden auf seine aufmarschierten Truppen. Diesmal war er mit einem harten Kern von Elitetruppen nach Süden gezogen - die würden sich von dem elenden Dauerregen nicht stören lassen, der scheinbar alle orkischen Raubzüge in diese Gegend begleitete und schon viele seiner normalen Orkhorden zu einer vorzeitigen Rückkehr verleitet hatte.

An den Flanken standen seine beiden Ogereinheiten, auf der linken Seite durch den alten Haudegen Brallgut, auf der rechten durch die Harpyien verstärkt. Khazzar stand zwischen dem Riesen Myrlak und einem Katapult in der Mitte, um den Angriff seiner Orkgarde zu unterstützen. Bei der Orkgarde wartete auch Steinschädels Kumpan Wahngrok auf eine Gelegenheit, die Schädel der Menschen auf ihren Härtegrad zu prüfen.

Der Clanngett hatte sogar ein besonderes As im Ärmel - bei einem Erkundungsflug über das Lager der Menschen hatte Khazzar die Lanzenreiter schon am frühen Morgen aufbrechen sehen. Er hatte sie ein paar Meilen weit verfolgt, bis er sicher war, dass sie einen Marsch um seine linke Flanke in den Rücken seiner Linie planten. Nun, sie würden von einem angemessenen Empfangskomitee erwartet werden.

Bis dahin standen ihm in einer langen Reihe die Ordenskrieger mit irgendeinem Helden, die Pikeniere mit einem weiteren Offizier, eine fahrende Festung, eine Kanone und eine Reihe Armbrustschützen gegenüber.

"Ha --- TSHOU" - schon wieder wäre Khazzar fast aus dem Sattel gefallen, als seine Wyvern lautstark nieste und sich dabei aufbäumte. Bisher hatte er gar nicht gewusst, dass sich diese Tiere erkälten konnten, aber die vielen nassen Tage und die ausgedehnten Erkundungsflüge waren wohl doch zu viel gewesen. Es war jetzt aber egal, heute würde Khazzar die letzten Menscheneinheiten hinwegfegen, ihre Dörfer plündern und seine Kämpfer wieder in heimatlichere (und trockenere) Gefilde zurückführen.

1. Runde

Khazzar belegte seine Orkgarde mit einer Steinhaut, gleichzeitig wurden die Pikeniere von Malagor mit der magischen Parade versehen. Beide Linien rückten vor, nachdem sich die Geschütze auf beiden Seiten ein ersten Duell geliefert hatten. Der Austausch von Kanonenkugeln hinterließ zwar keinen Schaden, aber eine sichtlich erschrockene Wyvern - die Falkaune hatte das Katapult weit verfehlt, und die Wyvern beinahe getroffen [uns wurde erst beim Nachblättern klar, dass mit etwas Glück ein Kugelgeschoss ein Großelement komplett vernichten kann...].

2. Runde

Bevor sich Khazzar auf die Pikeniere warf, versuchte er, schon einmal einen von ihnen mit Clanngett's Hammer niederzu- "HAA - TSHOUUU" brüllte der Wyvern und wand sich in ganzer Länge. Khazzar konnte gerade noch die Zügel packen und sich um sein liebes Leben bangend festklammern, der gerade begonnene Zauberspruch verpuffte wirkungslos und Khazzar spürte, wie ihn alle magische Kraft in einem Augenblick verließ [Zauber verpatzt, alle Magiepunkte verloren...].

Wütend ließ er die Wyvern in die Reihen der Piken prallen, aber mit wenig Erfolg. Als er sich umsah, sah er die Orkgarde in wirrer Unordnung der fahrenden Festung ausweichen, die sie zu überrennen versuchte. Entnervt ließ er sein Reittier nach den ersten Attacken sofort in große Höhe aufsteigen.

Er bemerkte nicht, wie das nass gewordene Seilzeug des Katapults quietschte und krächzte und das nächste Geschoss nur einen kleinen Sprung in das nächste Schlammloch ein paar Meter vor dem Geschütz machte ['2' beim Trefferwurf], nahm aber zufrieden zur Kenntnis, dass sich die Oger unter Brallguts Anleitung diszipliniert zurückhielten und nach links wandten, um die Lanzenreiter in Empfang zu nehmen, die ab sofort jederzeit auf der linken Flanke der Orks erscheinen konnten.

3. Runde

Malagor, der inzwischen auch die 'plitsch' Ordenskrieger mit der magischen 'plitsch' Parade versehen hatte, konnte sich 'plitsch' ein Grinsen über das offensichtliche Missgeschick Khazzars nicht verkneifen 'plitsch', - wenn nur nicht der elende Dauerregen seinen Hut bereits total durchnässt 'plitsch' hätte und ihm ständig Tropfen in den Bart oder die Augen 'plitsch' spritzen ließe... Er würde sich erst einmal zurückhalten und seine magische Energie 'plitsch' regenerieren lassen. Nur den Helden Dar Kilmor rüstete er noch mit 'plitsch' der magischen Parade aus.

Die Besatzung des Ork-Katapults hatte unter den strengen Augen des Kommandanten Pengbumm Salpeterfaust in Rekordzeit die nassgewordenen Seile durch trockene ersetzt. Sie waren allerdings so schnell ans Werk gegangen, dass sich in der Eile das Goblinmaskottchen Freddy in die Vorspannvorrichtung verhedderte. Der nächste Schuss beförderte das Geschoss in die falsche Richtung und Freddy so zielgenau auf den Kopf von Pengbumm, dass dieser in eine zweitägige Besinnungslosigkeit verfiel ['1' beim Trefferwurf]. Damit hatte das Katapult seinen letzten Einsatz in dieser Schlacht (und Pengbumm vorläufig seinen letzten Einsatz als Kommandant...)

Gleichzeitig war auch die Besatzung der Falkaune verzweifelt bemüht, die Lunten trocken zu halten, aber als sie ihren letzten Satz Lunten herausgeholt hatten [Trefferwurf '3' in Runde drei und vier!] war schon keiner der Gegner mehr klar zu sehen, da alle Einheiten im Nahkampf verkeilt waren. Außer einem kurzen und wenig wirkungsvollen Angriff von Khazzar mit seiner Wyvern erlebten sie an diesem Tag nichts erzählenswertes mehr.

In dem Wäldchen in der Mitte des Feldes entspann sich ein äußerst langwieriger Nahkampf zwischen Pikenieren und Orkgarde. Leider war Khazzar nicht mehr dazu gekommen, 'Verdorrte Ohren' auf die Garde zu sprechen, so dass die Harpyien mit ihrem Gesang Freund und Feind in gleicher Weise lähmten [allerdings hätten sie nach den Regeln der 2. Auflage eigentlich als Einheit zusammenbleiben müssen]. Die Pikeniere schrumpften zwar etwas schneller dahin als ihre Gegner, hielten ihre Stellung aber standhaft und unerschrocken [mehrere schwierige Verlusttests geschafft].




'Plitsch' Malagor spürte nach einer Zeit der Ruhe die magischen Kräfte wieder 'plitsch' zunehmen. Er machte sich auf den Weg in Richtung Armbrustschützen, die sich bald 'plitsch' mit den Ogern herumschlagen mussten. Unterwegs wollte er noch die 'plitsch' Pikeniere von der Qual befreien, dem lähmenden Gesang der Harpyien ausgeliefert 'plitsch' zu sein, aber als er versuchte, sich auf den ungewohnten Spruch 'Taubheit' zu konzentrieren 'plitsch' (warum kam er sich eigentlich immer als Fließbandproduzent 'plitsch' von Magischen Schilden und Paraden vor, und was zum Werauchimmer war ein Fließband? 'plitsch'), da 'plitsch plitsch platsch' schwappte die inzwischen mit Wasser ganz angefüllte Hutkrempe über, mitten über sein Gesicht, und vor lauter Schreck verlor er nicht nur die Kontrolle über den Spruch, sondern auch jegliche Konzentration zum Zaubern in den nächsten anderthalb Stunden [Spruch schiefgegangen, 'keine Zauber, kein Ruhen für diese und die nächsten zwei Runden'].

Auf der rechten Seite der Orks hatten sich die gepanzerten Oger, von Armbrustbolzen und Pfeilen der fahrenden Festung gespickt und auf die Hälfte reduziert, nach einem kurzen Scharmützel mit den Armbrustern wieder in den Wald zurückgezogen, wo sie im schützenden Halbdunkel der Bäume (und platschnass von den dicken Tropfen, die von allen Zweigen herunterspritzten) das Ende der Schlacht abwarteten.

In der Mitte verstanden die Harpyien endlich, was Wahngrok ihnen verzweifelt zu signalisieren versuchte, und hörten auf zu singen. Das beschleunigte das Ende der Pikeniere im Nahkampf gegen die Überzahl, die sich aber trotzdem bis zum Einbruch der Dämmerung wehrten und erst ganz am Ende der Schlacht die Flucht ergriffen.

Auf der linken Flanke der Orks trieben die Ordenskrieger Myrlak Schritt für Schritt zur Seite, bis er sich ein Herz fasste und [regelwidrig, wie wir nach dem Spiel feststellten] die Krieger überrannte und sich so etwas Raum schaffte (allerdings ohne einen der Krieger unter die Füße zu bekommen).

Khazzar begab sich, immer noch mit brummendem Schädel von dem schiefgegangenen Zauber und etwas wackelig im Sattel seiner verschnupften Wyvern, langsam auf den linken Flügel zu seinen Ogern. Wo blieb denn der erwartete Flankenangriff der Lanzenreiter? Sollte er sich in seinen Beobachtungen getäuscht haben, und die Reiter waren abgezogen?

Als das regenverhangene Grau des Tages schon anfing, in eine noch grauere Abenddämmerung überzugehen, kamen sie endlich hinter den Ogern zum Vorschein: schlammverspritzte, durchnässte, erschöpfte Lanzenreiter. Die Wappenfarben auf den Tüchern der Pferde und den Harnischen der Ritter waren schon nicht mehr zu erkennen - sie hatten sich stundenlang durch knietiefen Schlamm geschlagen, zeitweise die Pferde am Zügel geführt und schon fast die Hoffnung aufgegeben, noch auf dem Schlachtfeld anzukommen [die Einheit kam tatsächlich erst in der letzten möglichen Runde, der sechsten, auf dem Spielfeld an].

Von den Ogern erwartet, hatten sie dann nur Zeit, ihre lange Reihe der Straßenkolonne links umzuwenden und sich auf den Gegner zu werfen. Sie waren aber so erschöpft, dass sich schon nach kurzen Nahkampf Lücken in der dünnen Reihe der Ritter zeigten und sie entnervt wieder die Flucht ergriffen [da die Lanzenreiter aus dem Rücken der Oger angriffen, haben wir sie nach dem ersten fehlgeschlagenen Verlusttest nicht in Richtung der Imperiumsgrundlinie fliehen lassen, sondern direkt von den Ogern weg und damit gleich wieder von Spielfeld. Ob das so richtig ist?]

In der einbrechenden Dämmerung wandten sich die Oger dann gegen die Ordenskrieger, die Myrlak vertrieben hatten und nun stark geschwächt noch einige Zeit den übergroßen Gegnern Paroli boten, bevor sie sich durch Flucht und Sammeln auf eine sichere Entfernung zurückzogen.

Khazzar hatte noch versucht, in den Nahkampf einzugreifen, aber das letzte Aufbäumen seiner Wyvern kam nicht von ihrer Erkältung, sondern von den magischen Pfeilen [wohl nach zweite Auflage als Gegenstand aus dem Kompendium eigentlich gar nicht erlaubt :( ], mit denen die Besatzung der fahrenden Festung das von vielen Kämpfen geschwächte Untier endgültig zur Strecke gebracht hatten. So fand er sich plötzlich am Boden wieder, zu weit von den letzten Scharmützeln entfernt um noch einzugreifen.

Die letzten Harpyien wurden von den Bogenschützen auf der Festung und den ansonsten untätigen Armbrustern niedergestreckt, und die beiden Armeen zogen sich geschwächt, bis auf die Knochen durchnässt und mit Schlamm bedeckt in ihre jeweilige Heimat zurück.




Dar Kilmor hatte nicht das Gefühl, einen glänzenden Sieg errungen zu haben, zu groß waren die eigenen Verluste (und von 'Glänzen' konnte in seiner dreckbespritzten Armee ohnehin nicht die Rede sein). Aber immerhin war wieder einmal ein Ansturm der plünderhungrigen Orks abgewehrt und die Menschen hatten gezeigt, dass sie auch in dieser unwirtlichen Gegend mit dauernd regenverhangenen Tälern in der Lage waren, ihre Siedlungen zu schützen.

Wie oft würden sie noch in dieser Weise ihre Dörfer verteidigen müssen? Dar Kilmor erwägte ernsthaft, sich in der Provinzhauptstadt um entsprechende Unterstützung zu bemühen und mit einer Expedition in das Orkland die Plünderer einzuschüchtern und von weiteren Raubzügen abzubringen...

Punktwertung

Wir haben das Spiel als unentschieden gewertet - nach den Regeln im Regelwerk (jeder bekommt die Punkte für ganz vernichtete oder vom Tisch geflohene Einheiten gutgeschrieben) hätten die Orks ganz knapp gewonnen, nach den Turnierregeln (auch teilweise vernichtete Einheiten zählen für den Gegner, und zwar pro vernichtetes Element; in 1200 Punkteschlachten muss einer 150 Punkte mehr vernichtet haben als der andere, sonst ist es unentschieden) hätte das Imperium einen Sieg knapp verpaßt.

Copyright Notice: Dieser Bericht ist (C) Klaus Herrmanns 2001. Ich behalte mir alle Rechte daran vor. Bitte nur zum Privatgebrauch weitergeben und mich (koljag@SPAMBLOCKyahoo.com) informieren, wenn der Artikel anderweitig verwendet werden soll (wenn ich das erfahre und mein Name und eine Notiz wie diese erscheint, ist das ja kein Problem).

Die Bilder wurden mit den Powerpointvorlagen von Christian 'Firehawk' Reznicek erstellt, vielen Dank für die Weitergabe dieser tollen Materialsammlung!

Warzone Minis

Los geht's mit ein paar ganz alten Sachen: Minis zu dem Sci-Fi Tabletop "Warzone". Coole Figuren, cooles Spiel, leider eines von vielen, der sich gegen den etablierten Platzhirsch Games Workshop nicht durchsetzen konnte.

Da gibt es die "Cybertronic" Jungs, Kybernetisch aufgepeppte Muskelberge:


Einen Doc, der sie wieder zusammenflickt, gibt es auch (mit Leibwächter :)

Als nächstes kommen ein paar ganz normale imperiale Jungs für den Schützengraben:

Und dann noch die Templer von Ilian (ich hab schon total vergessen, ob das böse oder gute Jungs waren)

Die bunten Dreiecke auf den Fußbrettchen markieren übrigens die Blickrichtung der Modelle, das war für die Regeln irgendwie wichtig. Namen haben die Jungs auch dort stehen (meistens aus dem Telefonbuch).

Wie alle meine Figuren sind auch diese mit Wasserfarben bemalt (ja, ich weiß, komische Idee) und mit Klarlack versiegelt.

Hello World

Das ist der übliche erste Hello World Post.

Nachdem Yahoo jetzt Geocities dicht macht, werde ich die Inhalte meiner alten Webseite dort nach und nach hier als Blog wiederveröffentlichen. Außerdem wollte ich schon lange auch wieder neue Inhalte dazupacken, zum Beispiel Bilder von den Games-Workshop-Figuren, die die Kinder und ich in den letzten Jahren gemalt haben.

Mal sehen, wie's läuft.